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High-Tech statt Brechstange – moderne Autodiebe

Die Sicherheitstechnik heutiger Automobile wird ständig weiterentwickelt – doch auch die Diebe schlafen nicht. Sie passen sich den Gegebenheiten an und haben ihrerseits auch immer neue Methoden, um trotz aller Sicherheit an „des Deutschen liebsten Besitz“ zu kommen. Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2015 35.941 Autos als gestohlen gemeldet – das entspricht rein rechnerisch über vier Autos in der Stunde! Die deutschen Versicherer musste rund 356 Millionen Euro als Entschädigung für kaskoversicherte Fahrzeuge bezahlen. Im Bundesländervergleich ist in Berlin das Risiko eines Diebstahls am höchsten und in Bayern am geringsten – ganz oben auf der Liste der gestohlenen Modelle stehen BMW X6 und Range Rover.

Die Aufklärungsrate liegt im bundesweiten Durchschnitt bei knapp einem Drittel, denn die meisten der gestohlenen Fahrzeuge werden entweder in Einzelteilen zerlegt oder am Stück ins osteuropäische Ausland transportiert.

Die beliebtesten Tricks der dreisten Diebe

Schon lange sind aus „Autoknackern“ „Autohacker“ geworden – ohne moderne Technik geht hier heute nur noch wenig.

Damit Ihnen und Ihrem Fahrzeug dies nicht passiert, erfahren Sie von uns die beliebtesten und neuesten Tricks der Autodiebe und wie Sie sich effektiv davor schützen können. Ganz verhindern kann man es jedoch nie – deshalb auch ein paar Tipps zur Vorgehensweise, wenn Ihr Auto trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gestohlen werden sollte.

Keyless Go – auch für Autoknacker

Bei Fahrzeugen, die mit diesem System ausgestattet sind, öffnet sich das Auto bereits, wenn sich der Fahrer mit dem Schlüssel dem Fahrzeug bis ca. 2 Meter nähert. Er muss dazu den Schlüssel nicht mal mehr in die Hand nehmen, es reicht, wenn er ihn einfach eingesteckt hat. Diebe können durch Verstärkertechnik das Signal des Schlüssels verlängern. Das bedeutet, ein Autodieb befindet sich mit einem kleinen Empfänger in der Nähe des Schlüssels und verlängert das Signal über mehrere Hundert Meter zu einem kleinen Sender bis zur Autotür. Dadurch lässt sich das Auto dann öffnen und starten. Das funktioniert sogar mit Keyless-Schlüsseln, die in einer Wohnung in der Nähe der Haustüre abgelegt sind. Der Autodieb kann das Signal durch die Türe hindurch auffangen und an den zweiten Dieb verlängern.

Der Trick mit dem nachgemachten Autoschlüssel

Dabei wird nicht der ganze Schlüssel nachgemacht, sondern nur das Innenleben. Moderne Blanko-Schlüssel lassen sich „Anlernen“ – das bedeutet, die Diebe brechen das Auto auf, schließen ein Laptop an den Diagnosestecker im Auto an, lesen die Informationen damit aus und speichern diese auf einen Schlüssel-Rohling. Und schon kann das Auto gestartet werden. Oder sie erstellen vom echten Schlüssel eine hundertprozentige elektronische Kopie, mit der sie das Auto bequem öffnen können, die Wegfahrsperre deaktivieren und das Auto starten. Dafür muss der Dieb aber kurzzeitig im Besitz des Schlüssels sein. Das bedeutet für Sie: Niemals den Schlüssel in fremde Hände geben!

Autoknacken mit dem Laptop

Autodiebe können sich direkt via Laptop in die Elektronik des Autos einklinken und von dort aus die Funktionen des Fahrzeugs steuern. Dass dazu die Motorhaube geöffnet werden muss, schreckt die Autoknacker wenig, sie schaffen das in weniger als zwei Minuten. So kann z.B. ein Auto einfach elektronisch gestartet werden.

Durch ein Störsignal das Zusperren des Fahrzeugs verhindern

Wenn das Auto unverschlossen ist, haben es Diebe besonders leicht. Das erreichen sie durch ein Störsignal, welches beim Verschließen des Autos mit der Fernbedienung das Signal blockiert und das Auto deshalb offen bleibt. Der Dieb muss dann nur noch einsteigen und das Auto starten. Begünstigt wird dieser Trick durch mangelnde Aufmerksamkeit der Autofahrer. Sie sind beim Abschließen in Gedanken ganz woanders und achten nicht mehr auf Blinksignale oder Klacken der Türverriegelung.

Die Holzhammer-Methode – einfach aufladen und abtransportieren

Ja, selbst davor schrecken Autodiebe nicht zurück, das Auto wird auf einen LKW verladen und schon ist es weg. Danach können die Diebe das Fahrzeug in aller Seelenruhe öffnen.

Einbrechen – aber nicht nur in das Auto

Viele Autodiebe schrecken auch vor einem Wohnungseinbruch nicht zurück. Beim sogenannten „Homejacking“ brechen die Diebe in die Wohnung ein, entwenden dort die Autoschlüssel, öffnen und starten das Auto damit und schon ist das Fahrzeug verschwunden – und eventuell auch noch andere Gegenstände aus der Wohnung.

So können Sie sich schützen – unsere Tipps

Mit ein wenig Umsicht und ein paar Diebstahlschutz-Maßnahmen können Sie das Risiko eines Autodiebstahls reduzieren. Beachten Sie unter anderem die folgenden Punkte:

  • Parken Sie, wenn möglich in einer Garage oder auf einem bewachten Gelände. 
  • Kontrollieren Sie immer, ob das Auto auch wirklich verschlossen ist.
  • Ziehen Sie auch bei kurzen Stopps – z. B. an der Tankstelle immer den Schlüssel ab, dadurch aktivieren Sie die elektronische Wegfahrsperre.
  • Achten Sie beim Abstellen des Fahrzeuges darauf, dass alle Fenster und Türen sowie das Schiebedach geschlossen sind und das Lenkradschloss eingerastet ist.
  • Statten Sie das Auto zusätzlich mit einem mechanischen Diebstahl-Schutzsystem (z.B. Lenkradkralle, Gangschaltungssperre) aus.
  • Über das On-Board-Diagnose-System könnte ein Dieb die elektronische Wegfahrsperre deaktivieren – ein sogenannter OBD-Saver schützt davor. Er blockiert den Stecker, über den die Deaktivierung erfolgen könnte und verhindert somit den Zugriff auf die Elektronik des Fahrzeugs.
  • Lassen Sie in Ihr Fahrzeug einen Unterbrecher einbauen, der mittels Fernbedienung die Stromversorgung im Auto abschaltet.
  • Legen Sie den Schlüssel bei Keyless-Systemen nicht in der Nähe der Haustüre ab – am besten, Sie verwahren den Schlüssel zuhause in einer Metallbox.
  • Sollte in Ihrem Auto keine Alarmanlage verbaut sein, lassen Sie dies nachrüsten. Manche Anlagen haben einen SMS-Services, der z. B. den Besitzer oder eine Überwachungsfirma beim Auslösen des Alarms benachrichtigt.
  • Lassen Sie Ersatzschlüssel, Wertsachen, Geld, Dokumente etc. nicht im Fahrzeug und verwahren Sie den Autoschlüssel auch zu Hause an einem sicheren Ort.
  • Und nicht vergessen: Spione und Diebe lauern überall! Sollten Sie häufig langsam fahrende Fahrzeuge – oft mit ausländischem Nummernschild – in Ihrer Gegend patrouillieren sehen oder Personen, die Autos fotografieren, verständigen Sie die Polizei. Es könnte sein, dass diese Personen die Umgebung und Fahrzeuge ausspionieren und einen Diebstahl planen.

Sollte es passieren – so verhalten Sie sich richtig.

Zuallererst gilt es, Ruhe zu bewahren. An der Situation, dass das Auto gestohlen wurde, können Sie leider nichts mehr ändern. Danach sollten Sie:

  • Sofort die örtliche Polizei informieren – sollte der Diebstahl im Ausland passiert sein, verständigen Sie auch die Polizei in Deutschland, damit eine internationale Fahndung eingeleitet werden kann.
  • Wenn sich die Geldbörse auch im Fahrzeug befunden haben, sofort alle Bank- und Kreditkarten sperren lassen.
  • Falls es Zeugen gab, Namen und Adressen notieren.
  • Den Diebstahl umgehend bei der Versicherung melden und nicht vergessen, eine Diebstahlanzeige der Polizei für die Versicherung verlangen.

AXA wünscht Ihnen weiterhin gute und sichere Fahrt!

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