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Umstieg auf das Elektroauto

Umstieg auf das Elektroauto: Was ist alles zu beachten?

Das Elektroauto als Alternative zu einem herkömmlichen Fahrzeug ist bei einigen Autofahrern noch mit Skepsis verbunden. Die Fragen bezüglich der Reichweite der Stromer sowie deren hohen Anschaffungskosten bleiben für viele weiterhin ungeklärt und beschäftigen auch sehr viele Kritiker. Wir von AXA haben uns mit dem Thema Elektroauto im Detail beschäftigt und uns mit Experten aus der Branche ausgetauscht, um Dir die passenden Antworten zu liefern.

Wann lohnt sich die Investition in ein E-Auto?

Fakt ist, dass:

  • ein E-Auto die CO2-Emissionen reduziert.
  • Deutschland nach Norwegen der zweitgrößte Elektro-Auto-Markt Europas ist.
  • laut dem aktuellen  Electric Vehicle Index 2018 mehr als doppelt so viele E-Autos zugelassen wurden, als noch zwei Jahre zuvor.

„Das Elektroauto erlebt seit einigen Jahren eine immer größer werdende Nachfrage und viele Autohersteller bieten E-Autos bereits in der zweiten oder dritten Generation an“, stellt Kai Domroese, Inhaber von Mein-Elektroauto.com, fest. So bauen die neuesten Modelle auf den Stärken der Vorgänger auf, wobei Kinderkrankheiten zunehmend auskuriert sind. Die Reichweiten werden immer größer und die Fahrzeugpreise sinken. Darüber hinaus sprechen Punkte wie der Umweltschutz und die verhältnismäßig günstigen Wartungskosten für die Anschaffung eines Elektroautos.

Wann sich die Anschaffung eines Elektroautos für Dich nachhaltig lohnt, ist von Deinem eigenen Fahrverhalten abhängig und die Entscheidung muss somit individuell getroffen werden. Bereits vor dem Kauf eines E-Autos kannst Du herausfinden, inwieweit die Umstellung auf ein E-Auto sich für Dich finanziell rentiert. Hierfür gibt es zahlreiche Apps, die eine Schätzung, basierend auf Deinem aktuellen Fahrverhalten, liefern. Sowie der Kostenrechner von e-Stations, welcher einen Vergleich von Deinem jetzigen Fahrzeug mit einem Elektroauto darstellt.

Wartungskosten eines E-Autos gegenüber einem herkömmlichen Fahrzeug

Der Experte Kai Domroese, der sich bereits seit 2009 mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt, ist davon überzeugt, dass für ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug viele Punkte sprechen: Dazu gehören neben dem Umweltschutz auch die überschaubaren Wartungskosten. Die geringeren Kosten bei der Wartung ergeben sich aus der Tatsache, dass ein Elektroauto aus viel weniger beweglichen Teilen besteht als ein vergleichbares Auto mit Verbrennungsmotor. Während bei einem herkömmlichen Fahrzeug einige der Verschleißteile regelmäßig ausgetauscht bzw. gewartet werden müssen.

Am Beispiel des Nissan Leaf, rechnet Kai Domroese vor, was Du an Wartungskosten sparen kannst.

Wartungskosten eines PKWs mit Verbrennungsmotor

Die Kosten einer Inspektion für einen herkömmlichen PKW können je nach Modell und Hersteller zwischen 90 und 800 Euro liegen. Der Experte für Elektromobilität fügt hinzu: „Bei einem Auto mit Benzin oder Diesel kommen je nach Wartungsvorschrift noch die Kosten eines Öl- und Filterwechsels dazu. Wenn dann noch Verschleißteile wie der Zahnriemen, die Kupplungsscheibe oder die Bremsbeläge ausgetauscht werden müssen, wird es noch teurer. Bei einem Zahnriemenwechsel muss oft die Pumpe mit ausgetauscht werden. Je nach Modell ist der Zugang zu den entsprechenden Teilen oft verbaut und der Arbeitsaufwand entsprechend höher.“

Wartungskosten eines E-Autos am Beispiel des Nissan Leaf

Die kleine Inspektion bei einem E-Auto kostet nach einem Jahr etwa ca. 85 Euro, die große nach zwei Jahren ca. 150 Euro. Das Elektroauto hingegen hat weder einen Zahnriemen noch eine Kupplungsscheibe. Seine Bremsbeläge verschleißen wesentlich langsamer. Kai Domroese weist daraufhin, dass bei einem Elektroauto selbst die Bremsen einem geringeren Verschleiß unterliegen. Viele Elektroautos verfügen über eine Rekuperation. Damit ist die Energierückgewinnung beim Abbremsen gemeint. Dabei lässt sich die Rekuperations-Stufe bei den meisten Fahrzeugen regeln. Denn je stärker die Rekuperation ist, desto stärker bremst das Auto, sobald Du vom Gaspedal gehst. Als geübter Fahrer kannst Du dadurch teilweise auf den Einsatz der Bremse verzichten. Hierbei dient der Elektromotor als Generator und versorgt den Akku wieder mit Energie. Die dadurch erhöhte Energieeffizienz bedeutet mehr Reichweite und weniger Stromkosten.

Einen Schwachpunkt haben Elektroautos gegenüber Benzinern dann doch: So zählen zu den größten Verschleißteilen bei rein elektrisch angetriebenen Autos die Reifen. Diese werden je nach Fahrweise schneller verschlissen, da die Beschleunigung bei einem E-Auto in der Regel viel höher ist als bei einem Verbrenner. Dies beansprucht die Reifen stärker.

Fazit:
Zusammenfassend ergibt sich folgendes Rechenbeispiel: Nach 36 Monaten und einer Gesamtlaufleistung von 120.000 Kilometern entfallen laut den Experten von TecAlliance bei dem Elektroauto Renault Zoe weniger als 2.400 Euro auf die Wartungskosten (wozu auch die Reifen gehören). Der Nissan E-NV200 Evalia schlägt mit etwa 3.200 Euro zu Buche und bei dem VW e-up sind es ca. 2.750 Euro.

Wie hoch fallen staatliche Förderungen für Elektrofahrzeuge aus?

Bekannte Fahrzeugmodelle wie zum Beispiel das Tesla Model S haben nicht den Ruf, günstig in der Anschaffung zu sein. Doch Elektroautos gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Preisklassen. Zudem kannst Du beim Kauf von einer Prämie bis zu 4.000 Euro profitieren. Diese Prämie wird zur Hälfte vom Bund und dem jeweiligen Hersteller finanziert. Schließlich steht nicht zuletzt wegen der Umweltpolitik (Stichwort: CO2-Bilanz) E-Mobilität hoch im Kurs.

Informiere Dich vor dem Kauf über einen Zuschuss! Die dafür zuständige Behörde ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das BAFA hat eine Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge erstellt und bietet diese zum Download an. Näheres zu den Konditionen und der Höhe der Förderung kann Dir der Autohändler mitteilen. Schließlich wird die Förderung nur vom Amt gewährt, wenn der Hersteller einen mindestens gleichen Anteil beisteuert.

Ein weiterer staatlicher Anreiz besteht in der zeitweisen Befreiung von der Kfz-Steuer. Eine Steuerbefreiung für Dein Elektroauto gilt bei einer Erstzulassung bis zum 31.12.2020 satte 10 Jahre. Im Anschluss wird die Kfz-Steuer nach dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet. Aber auch dann werden E-Autos steuerlich gegenüber Benzinern bevorteilt, sodass es im direkten Vergleich günstig bleibt. Detaillierte Informationen findest Du auf der Webseite steuerklassen.com.

Wo und wie findest Du eine Ladestation für Dein Elektroauto?

Mit der langsamen, aber stetigen Verbreitung von Elektrofahrzeugen steigt auch die Anzahl der öffentlichen Ladestationen und Stromtankstellen. Damit diese Ladepunkte auch von Dir gefunden werden, kommen nun Smartphone-Anwendungen ins Spiel. So beispielsweise auch die App des Anbieters NewMotion. Diese bietet Autofahrern ein Ladenetzwerk aus mehr als 80.000 Ladestationen in Europa. Dabei behältst Du die Übersicht zu allen relevanten Informationen. So werden auf einer Karte Echtzeitinformationen zu Verfügbarkeit, Ladegeschwindigkeit und Preisen aller Ladestationen angezeigt. Zudem ist es möglich, über einen Suchfilter die richtige Ladestation für Dein Fahrzeugmodell und Deine Anforderungen zu finden. Die App benachrichtigt Dich zudem, sobald Deine bevorzugte Ladestation verfügbar ist und wenn der Akku Deines Fahrzeugs vollgeladen ist. An vielen Ladestationen kannst Du den Ladevorgang direkt über die App starten und stoppen, was Sicherheit und Komfort erhöht.

Den Service rund um die nächste Ladestation bieten auch Energieversoger wie u. a. MAINGAU Energie. Mithilfe von App und Ladeschlüssel schaltest Du mehr als 30.000 Ladepunkte in Europa frei. Eine Grundgebühr oder Vertragslaufzeit wird nicht verlangt. Als Kunde des Versorgers zahlst Du 2 Cent in der Minute, andernfalls kostet der Strom 5 Cent pro Minute. In Deutschland gehören bereits mehr als 7.000 Ladestationen zum Netzwerk des Unternehmens – und es werden immer mehr. Darüber hinaus ermöglicht Dir die App über das Angebot von MAINGAU Energie Carsharing E-Modelle zu leihen. Am Beispiel dieses Anbieters wird deutlich, dass Elektromobilität viele Aspekte hat.

Drei Möglichkeiten Dein Elektroauto zu Hause aufzuladen

Dazu stellt Stephan Hilchenbach, der bereits seit fünf Jahren den Stromer Renault Zoe sowohl beruflich als auch privat fährt und Websitebetreiber von www.elektroauto-zoe.de ist, drei Anschlussmöglichkeiten vor – angefangen von der normalen Steckdose bis zu ausgefeilten Ladegeräten in Deiner eigenen Garage. Diese Übersicht dient als Vergleich und ist vor allem dann interessant, wenn Du unabhängig von einer öffentlich zugänglichen Ladesäule sein willst. Eine staatliche Förderung für private Ladestationen ist ebenfalls vorhanden, jedoch vom Bundesland abhängig. Erkundige Dich unbedingt vor dem Kauf einer Station.

1. Möglichkeit: Laden an einer Schuko-Steckdose

Alle Elektroautos können mit Wechselstrom an einer normalen Haushalts-Steckdose geladen werden. Dafür ist ein Ladekabel mit einer sogenannten In-Kabel-Kontrollbox (ICCB) erforderlich, das bei den meisten Fahrzeugen im Lieferumfang enthalten ist. Das Laden an einer Haushalts-Steckdose dauert jedoch relativ lange, weil nur eine vergleichsweise geringe Leistung übertragen werden kann. Die benutzte Steckdose und ihre Anschlussleitung werden dabei über viele Stunden hoch belastet. Daher sollten vor einer Ladung die Steckdose und die Anschluss-Installation sorgfältig kontrolliert werden. Stephan Hilchenbach empfiehlt eine separate und extra abgesicherte Anschlussleitung im Haus ohne weitere Verbraucher. Vom Laden an unbekannten Installationen ist aus Sicherheitsgründen abzuraten.

2. Möglichkeit: Laden an einer CEE-Dose

CEE-Steckdosen werden auch als Industriesteckdosen, Starkstrom-, Kraftstrom- oder Drehstrom-Dosen bezeichnet. Mit CEE-Anschlüssen sind Ladeleistungen bis 22 kW Wechselstrom (AC) realisierbar. Sofern das zu ladende Elektroauto diese Ladeleistung verarbeiten kann, reduziert sich damit die Ladezeit je nach Akkugröße auf 1–3 Stunden. Zum Laden an diesen CEE-Steckdosen wird eine mobile Ladebox benötigt. Diese sorgt für die Kommunikation mit dem angeschlossenen Elektrofahrzeug und regelt die entsprechende Ladeleistung.

Mobile Ladeboxen sind von verschiedenen Herstellern erhältlich. Industriesteckdosen gibt es je nach Leistungsbereich in mehreren Varianten (rot oder blau, 32 A oder 16 A, drei- oder einphasig). Mit entsprechenden Adaptern kann eine mobile Ladebox an all diesen Varianten angeschlossen werden. Für den CEE-Anschluss rät Stephan Hilchenbach zu einer separaten und extra per Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD) abgesicherten Zuleitung. Die an der Ladebox eingestellte Ladeleistung darf die Anschlussleistung der genutzten CEE-Dose nicht überschreiten, sonst lösen die Sicherungen aus. Wie bei der ersten Möglichkeit ist auch hierbei vom Laden an unbekannten Installationen aus Sicherheitsgründen abzuraten.

3. Möglichkeit: Laden an einer Heimladestation (sogenannte Wallbox)

Eine Wallbox ist die beste und sicherste Möglichkeit, ein Elektroauto zu Hause zu laden. Sie ist speziell für das Laden von E-Autos konzipiert und für höhere Ladeleistungen auf Dauer ausgelegt. Hierdurch werden Sicherheit und Komfort erhöht. Wallboxen stellen bis zu 22 kW Wechselstrom-(AC-)Ladeleistung bereit und können an das 400-Volt-Starkstromnetz angeschlossen werden. Wie viel Ladeleistung tatsächlich genutzt werden kann, hängt vom Fahrzeugtyp ab. Die Ladeleistung wiederum ist abhängig vom Anschluss und den bereits vorhandenen Verbrauchern. In der Regel sind 11 kW Ladeleistung fast immer möglich, aber auch 22 kW sind oftmals abrufbar.

Um eine Wallbox anzuschließen, wird eine separate Leitung ohne weitere Verbraucher benötigt. Falls die Wallbox keinen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI/RCD) enthält, muss diese Leitung zusätzlich mit einem abgesichert sein. Abhängig vom Fahrzeug kann bzw. muss das ein FI/RCD vom Typ A, B oder A EV sein. Wallboxen gibt es mit und ohne fest angebrachtes Ladekabel. Die Versionen mit Kabel bieten den deutlich höheren Komfort. Die Entscheidung für eine Wallbox mit oder ohne Kabel hängt aber auch vom Aufstellungsort (Garage oder frei zugänglich) ab.

Sicherheitshinweis: Die Installation einer Wallbox ist unbedingt einer dafür qualifizierten Elektrofachkraft zu überlassen. Bei der Installation der eigenen Wallbox sind in Deutschland auch im privaten Bereich ggf. die gesetzlichen Rahmenbedingungen der sogenannte Ladesäulenverordnung (LSV) zu beachten.

Kfz-Versicherung für Ihr Elektrofahrzeug

Mit modernen Versicherungslösungen tragen wir unseren Teil dazu bei, dass neue Technologien in unserem Alltag Einzug halten – und E-Mobilität weiter Fahrt aufnimmt. 

Was ist bei einer Kfz-Versicherung für das Elektroauto zu beachten?

Wie jedes herkömmliche Fahrzeug mit Verbrennungsmotor muss auch das E-Auto versichert werden. Hierbei unterscheiden sich die Versicherungspolicen von einer herkömmlichen Kfz-Versicherung kaum. Jedoch solltest Du als Besitzer eines E-Autos darauf achten, dass

  • der Akku Deines Stromers durch die Versicherung abgedeckt wird.
  • Schäden, die durch den Akku entstehen und
  • Bedienfehler sowie Tiefenentladung mitenthalten sind.
  • Achte darauf, ob das Abschleppen und Brände an Deinem Elektroauto in der Police enthalten sind. Denn ein unachtsames Abschleppen des Elektrofahrzeuges kann zu einem Kurzschluss und somit zu kostspieligen Schäden führen.

Daher ist es wichtig, beim Abschluss einer Kfz-Versicherung für Dein E-Auto auf die Leistungen zu achten, statt das Sparpotenzial bis zum letzten Cent auszureizen.

Wenige Versicherer bieten Vergünstigungen auf die Policen der Stromer an. Für stolze Tesla-Besitzer bietet AXA beispielsweise einen umfassenden Versicherungsplan an, welcher maßgeschneidert für die Fahrzeuge konzipiert wurde und einige Vorteile bietet. Aber auch für sonstige Elektrofahrzeuge gibt es einen Nachlass, welcher direkt in der Prämie enthalten ist.

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