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Telematik

Telematik im Automobilbereich

Schlüssel zu mehr Komfort und Verkehrssicherheit?

Ständig kommen neue Entwicklungen im Fahrzeugbereich auf den Markt – ein spezieller Sektor prägt bereits die automobile Zukunft: die Telematik. Auch die weltweit wichtigste Automobilmesse – die IAA in Frankfurt – hat dieser Entwicklung Rechnung getragen. Zahlreiche Neuerungen – in Bezug auf vernetzte Mobilität – wurden von diversen Herstellern vorgestellt und von Fachleuten und Besuchern größtenteils sehr positiv aufgenommen.

Telematik – schon oft gehört, aber was steckt hinter diesem Begriff?

Telematik beinhaltet die Begriffe „Telekommunikation“ und „Informatik“ – das bedeutet, diese Technik verknüpft die beiden Bereiche miteinander. Kurz gesagt: Telematik beschäftigt sich mit der Erfassung, Übermittlung, Verarbeitung und Nutzung von Daten des Fahrzeugs und von verkehrsbezogener Daten. Diese Daten werden dem Fahrer zur Verfügung gestellt und er kann zum Beispiel durch die Informationen über die Verkehrslage eine andere Route wählen. Nachdem die Daten auch gleichzeitig unter anderem durch das Navigationssystem laufen, berechnet es eigenständig die beste Ausweichroute, den Zeitverlust etc. – Autofahren wird durch die GPS-Ortung und Informationstechnik einfach sicherer und entspannter.

Wie weit die Telematik in das Fahrzeug eingreift, hängt von der gewählten Technologie ab. Die Bandbreite beginnt bei einfachen Bordcomputer-Systemen, die unter anderem den Tankinhalt anzeigen oder den Fahrer informieren, wenn eine Lampe am Fahrzeug kaputt ist und reichen bis zu komplexen Einschlaf- und Spurassistenten oder selbst einparkenden Autos. Aufgezeichnet werden von der Telematik unter anderem auch das Brems-, Beschleunigungs- und Kurvenverhalten sowie die Geschwindigkeit. Diese Daten können beispielsweise der Ursachenforschung bei einem Unfall dienen.

Ein weiterer Teil der Telematik sind sogenannte Fahrerassistenzsysteme, die den Fahrer in wichtigen Situationen unterstützen und dadurch viel zur Verkehrssicherheit beitragen. Moderne Fahrzeuge verfügen unter anderem über Spurverlassungswarner – noch ausgefeiltere Systeme halten das Fahrzeug ohne Eingreifen des Fahrers selbsttätig in der Spur. Einparksysteme warnen vor zu geringen Abständen zum Vorder- oder Hintermann in der Parklücke oder übernehmen das Einparken auf Wunsch zur Gänze – das Auto parkt wie von Geisterhand perfekt ein. All dies ermöglicht die Vernetzung und die Telematik. 

Das Internet im Auto – vernetzte Fahrzeuge

Vieles im Bereich der Telematik ist erst durch die Vernetzung des Autos mit dem Internet möglich, denn dadurch können Daten zwischen dem Auto und der Umwelt ausgetauscht werden. Die Internetverbindung wird entweder durch eine Sende- und Empfangseinheit im Auto oder über Drittsysteme (z. B. Smartphones) hergestellt. So wird die Nutzung von Daten und Diensten im Fahrzeug durch geeignete Bedien- und Anzeigekonzepte ermöglicht. Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen untereinander – Car-to-Car-Communication – oder auch mit Ampelanlagen oder Verkehrsleitsystemen – Car-to-Infrastructure – erfolgt in Sekundenbruchteilen. Die Ergebnisse werden vom System verarbeitet und fließen entweder sofort in die Steuerung des Autos ein oder informieren den Fahrer über die Gegebenheiten. 

Was bringt uns Telematik und Vernetzung im Alltag?

Oberstes Ziel der sogenannten „Verkehrstelematik“ ist, den Verkehr sicherer, effizienter und ökologischer zu gestalten. Das erfolgt durch eine aktuelle und schnelle Information der Verkehrsteilnehmer, um den Verkehr zu steuern und verlagern zu können. Gerade in Bezug auf das Staumanagement kann viel erreicht werden – mit gezielten Maßnahmen kann die Vernetzung die Umwelt schützen und die Nerven der Fahrer durch weniger Stauzeiten schonen. Das wäre eine große Erleichterung für Deutschlands Autofahrer und den CO2-Ausstoß – denn laut einer Studie eines Automobilclubs stehen Autofahrer in Deutschland ca. 65 Stunden pro Jahr im Stau. Dabei werden jährlich an die 14 Milliarden Liter Kraftstoff mehr verbraucht, als notwendig. Somit kann man mit intelligenten Autos, Geld und Lebenszeit sparen und die Umwelt entlasten. Natürlich kommt auch der Fahrkomfort nicht zu kurz: Ein auf Telematik basierender Autopilot könnte zum Beispiel im Stop-and-Go-Verkehr bis zu 20 oder 30 km/h mithilfe von Sensoren und Kameras Gas geben, bremsen und lenken – also völlig selbständig fahren. Diese Innovation ist ein weiterer Schritt in Richtung selbstfahrendes Auto. Auch das ist keine Zukunftsvision mehr, sondern in der Entwicklung bereits Realität.

Ein Durchbruch der Telematik: EU-Parlament beschließt eCall-Pflicht ab 2018

eCall ist ein System, das bei einem Unfall durch Sensoren erkennt, wie schwer der Aufprall war. Löst zum Beispiel ein Airbag aus, setzt eCall automatisch einen Notruf an die EU-weite Notrufnummer 112 ab und übermittelt GPS-Daten und die Fahrtrichtung. Am 28. April 2015 hat das EU-Parlament einem Gesetzentwurf zugestimmt, dass ab dem 31. März 2018 alle Neuwagen mit eCall ausgestattet sein müssen. Dieses Gesetz soll maßgeblich dazu beitragen, das EU-Ziel von 10% weniger Unfalltoten zu erreichen.

Vorreiter für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Carsharing-Anbieter sind schon auf den Telematik-Zug aufgesprungen. Zum Beispiel Car2Go: Hier wird dem Nutzer bei jeder Fahrt seine persönliche Öko-Bilanz präsentiert. Bei angepasster Fahrweise erscheinen digitale Bäume in der Anzeige. Fährt man jedoch zu schnell oder bremst zu heftig, welken sie dahin und es folgt der Warnhinweis: „Unvorsichtiges Fahren kann zum Ausschluss durch Car2Go führen!" Schöne Idee!

Es liegt an Ihnen, wie intensiv Sie diese neue Technologie nutzen möchten. Ein Beitrag zu mehr Sicherheit und Entspanntheit auf Deutschlands Straßen ist sie auf jeden Fall. Probieren Sie die unterschiedlichen Möglichkeiten bei Ihrem nächsten Fahrzeugkauf einfach mal aus. Vielleicht wird auch Ihr Auto in Zukunft für Sie einparken ...

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