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Crashtests 2017

AXA Crashtests: Autonomes Fahren polarisiert

24.08.2017

Auto und Verkehr

• Das vollautomatisierte Fahrzeug wird die Verkehrssicherheit erhöhen, davon sind die Unfallforscher von AXA überzeugt. Dennoch wird es auch in Zukunft Unfälle geben. Bei ihren heutigen Crashtests im schweizerischen Dübendorf zeigt AXA anhand von drei Crashversuchen, welche neuen Risiken entstehen und welche Unfälle sich auch mit der besten Technik nicht vermeiden lassen.
• Eine aktuelle Umfrage von AXA zeigt: In Deutschland wie in der Schweiz herrschen noch einige Vorbehalte gegenüber dem automatisierten Auto.

Das Thema polarisiert: Rund jeder dritte Befragte in Deutschland würde gern oder sehr gern ein autonomes Auto nutzen, mehr als 40 Prozent der Befragten geben hingegen an, dies nicht zu wollen. In der Schweiz würde rund jeder vierte Befragte in Zukunft gerne oder sehr gerne ein autonomes Fahrzeug nutzen – rund die Hälfte der Befragten möchte dies hingegen nicht oder sogar auf keinen Fall.

Technik unterstützt den Menschen

Die Unfallforscher der AXA unterstützen den technologischen Fortschritt hin zum vollautomatisierten Fahren aus Gründen der Sicherheit. Bereits heute lässt sich nachweisen, dass manche Fahrerassistenzsysteme die Sicherheit deutlich erhöhen. So belegen Studien der AXA Unfallforschung, dass Personenwagen mit Notbremsassistenzsystemen je nach untersuchtem Fahrzeugmodell zwischen 30 und 69 Prozent weniger Auffahrkollisionen verursachen. Und ESP (Electronic Stability Program), das gezielt einzelne Räder abbremst, um ein Schleudern zu verhindern, führt  AXA zufolge zu mehr als 40 Prozent weniger Selbst- und Schleuderunfällen.
 
“Über 90 Prozent aller Unfälle werden heute nach wie vor vom Menschen verursacht. Mit einer verbesserten Technik, ausgereifteren Sensoren und weiterentwickelten Systemen bin ich überzeugt, dass das automatisierte Fahrzeug die Sicherheit deutlich erhöhen wird“, erklärt Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung & Prävention bei der AXA Winterthur.
 
Zahlreiche Fragen in Bezug auf die Einführung der automatisierten Fahrzeuge sind derweil noch offen, unter anderem, wie groß die Akzeptanz der Autofahrerinnen und Autofahrer sein wird. Wie die Umfrage von AXA zeigt, ist das Vertrauen in die Technik noch eher verhalten: Rund die Hälfte der befragten Schweizer und Deutschen gab an, dass sie es einem Computer nicht zutrauen, zuverlässig zu steuern und sich im Verkehr richtig zu verhalten. Aber auch die Freude am Fahren steht einer größeren Akzeptanz im Weg: Mehr als 60 Prozent der befragten Männer und Frauen in Deutschland und der Schweiz gaben an, dass sie Freude am Autofahren haben und nicht darauf verzichten möchten.
 
Trotz gewisser Vorbehalte glaubt immerhin jeder vierte Befragte in Deutschland und jeder dritte Befragte in der Schweiz, dass autonome Autos künftig sicherer fahren werden als der Mensch. Auffällig ist, dass Frauen und Männer in der Schweiz dies sehr unterschiedlich beurteilen: So sind 47 Prozent der Schweizer Männer der Meinung, dass autonome Autos in Zukunft sicherer fahren werden als der Mensch, von den Frauen denken dies gerade einmal 22 Prozent. Männer und Jüngere zeigen sich insgesamt offener fürs autonome Fahren als Frauen und ältere Personen. Von den 18-34-jährigen sagt fast die Hälfte der Befragten in der Schweiz, dass sie die Zeit der Autofahrt gerne für andere Tätigkeiten wie Arbeiten, Lesen, Schlafen oder anderes nutzen würden, von den über 35-Jährigen sagt dies rund jeder Dritte. Ähnlich verhält es sich auch in Deutschland.
 
Die Umfrage zeigt zudem, dass der Anspruch an die Sicherheit von automatisierten Fahrzeugen seitens der Befragten äußerst hoch ist: Rund 40 Prozent aller Befragten in Deutschland und der Schweiz sind der Meinung, dass autonome Fahrzeuge nicht nur weniger Unfälle verursachen sollten als herkömmliche, sondern dass sie gar keine Unfälle verursachen dürfen, um als sicher zu gelten.

Neue und bestehende Risiken im Crashtest

Die Vision, dass es in Zukunft gar keine Unfälle mehr geben wird, ist aus heutiger Sicht jedoch noch unrealistisch.
 
„Durch softwarebasierte Lösungen entstehen neue Risiken, die heute noch nicht beziffert werden können, wie etwa technische Mängel oder auch Hackerangriffe, deren Risiko durch vernetzte Fahrzeuge zunehmen wird“, so die Unfallforschungsexpertin Zahnd.
 
Was dabei passieren kann, zeigt AXA heute in einem Crash, bei dem die Fahrzeugbremse manipuliert wird, so dass das Auto mit voller Motorleistung beschleunigt anstatt zu bremsen. Außerdem gibt es bestehende Risiken, die sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen. Dazu gehören beispielsweise Naturereignisse oder Glasschäden. Welche Schäden etwa ein Steinschlag am Fahrzeug verursachen kann, zeigt AXA in einem weiteren Crashversuch.
 
Eine Unfallbilanz von null Toten und Verletzten ist auch deshalb noch in weiter Ferne, weil Personenwagen nur bei einem Teil der Unfälle involviert sind und sich durch das automatisierte Fahren nur diese Unfälle vermeiden lassen könnten. Andere Unfälle, wie etwa Selbstunfälle von Fahrradfahrern oder Motorradfahrern, werden die Unfallbilanz weiterhin belasten.
 
„Es ist zudem denkbar, dass in einer Übergangsphase, in der automatisierte, teilautomatisierte und herkömmliche Autos sowie andere Verkehrsteilnehmer gleichzeitig im Verkehr anzutreffen sind, die Unfallquote ansteigen wird, da der Mischverkehr neue Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich bringt", erklärt Bettina Zahnd

Für Unfallopfer ist auch in Zukunft gesorgt

„Als großer Versicherer begleiten und verfolgen wir den Trend des autonomen Fahrens natürlich sehr genau. Wichtig ist, dass sich unsere Kunden keine Sorgen machen müssen, ob sie auch künftig im Straßenverkehr versichert und damit auch geschützt sind. Wir haben mit der Halterhaftung in

Deutschland ein gutes System, und wir werden auch zukünftig die bei uns versicherten Fahrzeuge – unabhängig davon, ob sie autonom oder herkömmlich gesteuert sind – über die Halterhaftung versichern“, erklärt Dr. Alexander Vollert, Vorstandsvorsitzender der AXA in Deutschland.
 
Anschließend gibt es auch schon heute die Möglichkeit zu überprüfen, wer die Verantwortung für den Unfall trägt und ob beispielsweise ein technisches Versagen zum Unfall geführt hat. Um solche Fragen müssen sich Versicherte und Geschädigte aber nicht kümmern – das übernimmt die Versicherung.
 
Da bisher noch kaum ein Auto vollautomatisiert im Verkehr fährt, liegen noch keine Erfahrungen zur Unfallwahrscheinlichkeit oder möglichen Ursachen vor. In der Unfallrekonstruktion sowie in der Unfallursachenforschung war bisher die Analyse von Bremsspuren und Beschädigungen am Fahrzeug entscheidend. Mit der zunehmenden Vernetzung der Fahrzeuge werden jedoch die Daten, die das Fahrzeug aufzeichnet, immer wichtiger, um den Unfallhergang genau zu rekonstruieren.
 
„Ohne Zugang zu unfallrelevanten Fahrzeugdaten wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, einen Unfall eindeutig aufzuklären“, betont Unfallforscherin Bettina Zahnd.

Fahrzeugdaten sind für die Unfallrekonstruktion unerlässlich

Schon heute werden bei neueren Fahrzeugen zahlreiche Daten aufgezeichnet und automatisch an den Fahrzeughersteller übermittelt. Autofahrer sind sich jedoch oftmals nicht bewusst, welche Daten dies sind. Bisher ist die Frage, wem die Hoheit über die Daten zukommt, noch nicht geklärt. Die Unfallforscher von AXA fordern Transparenz und Entscheidungsrechte für die Fahrzeughalter.
 
“Der Fahrzeughalter muss selbst bestimmen können, welche Daten übermittelt werden, wer auf seine Fahrzeugdaten zugreifen kann und für welchen Zweck diese verwendet werden. Im Falle eines Unfalls muss zudem geklärt sein, in welcher Form die Daten für die Unfallanalyse herangezogen werden können“, erklärt Bettina Zahnd.
 
Wie die Umfrage von AXA zeigt, sind rund 80 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Daten, die das Fahrzeug aufzeichnet, dem Fahrzeughalter oder dem jeweiligen Fahrer gehören. Nur sechs Prozent glauben, dass diese Daten dem Fahrzeughersteller gehören. Auch die Zustimmung der Befragten, dass Daten wie ständige GPS-Position oder Ziel des Navigationsgeräts automatisch an den Fahrzeughersteller übermittelt werden, ist relativ gering. Höher ist hingegen die Zustimmung für einen automatischen Datentransfer, wenn es um technische Angaben wie Öldruck, Treibstoffverbrauch oder Reifendruck geht. Generell sind jüngere Personen eher bereit, Daten mit dem Hersteller oder anderen Stellen zu teilen als ältere Personen. Am höchsten ist die Bereitschaft, Daten zu teilen, wenn es um Ferndiagnosen des Fahrzeugs oder Unfallforschungszwecke geht.

Forderungen der Abteilung Unfallforschung & Prävention von AXA

  • Transparenz über den automatischen Transfer von Fahrzeugdaten: Autohalter müssen darüber informiert werden, welche Daten von ihrem Fahrzeug automatisch aufgezeichnet und übermittelt werden.
  • Datensouveränität: Autobesitzer müssen selbst über die Verwendung und Nutzung der Fahrzeugdaten bestimmen können.
  • Unfallanalyse: Im Falle eines Unfalls müssen unabhängige Stellen wie Polizei und der betroffene Versicherer Zugriff auf die unfallrelevanten Daten erhalten, um die Unfallursache eindeutig ermitteln zu können.

Weitere Informationen:

Umfrage „Autonomes Fahren und Datennutzung“
AXA hat im April 2017 eine quantitative Umfrage mit repräsentativer Stichprobe durchgeführt, um neue Erkenntnisse über die Einstellung der Bevölkerung zum automatisierten Fahren und zur Datennutzung bei Fahrzeugen zu erheben. Befragt wurden je 500 Personen in der Schweiz und in Deutschland. Die Umfrageergebnisse sowie weitere Zahlen, Daten und Fakten zum Thema autonomes Fahren finden Sie unter: www.axa.de/presse/mediathek/studien-und-forschung/axa-crashtests-2019.

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