Badeunfälle vermeiden

Optimal abgesichert gegen Badeunfälle!

Eine gefühlte Ewigkeit haben wir darauf gewartet: Endlich wieder Schwimmsaison! Nichts erfrischt mehr als ein Sprung ins kühle Nass, und so genießen wir die Zeit im Freibad, am Badesee oder am Meer. Leider gibt es eine Kehrseite: Jedes Jahr häufen sich die Meldungen über Badeunfälle, die teilweise tragisch enden. Was ist im Unglücksfall zu tun? Wie können Sie Ihre Kinder schützen? Und inwiefern hilft eine private Unfallversicherung?

Wie und wo kommt es zu Badeunfällen?

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen. Voller Vorfreude stürzt man sich in die Wellen und übersieht dabei leicht, dass Wasser auch Gefahren birgt. So passiert es leider immer wieder, dass Menschen beim Baden oder Schwimmen verunglücken – sei es in Seen und Flüssen, im Meer oder im Schwimmbad.

Wo passieren die meisten Badeunfälle?
 

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) verzeichnete im Jahr 2020 in Deutschland mindestens 378 Ertrunkene, rund 88 Prozent davon in Binnengewässern. Somit sind Flüsse und Seen die größten Gefahrenquellen beim Thema Badeunfall. Einer der Hauptgründe dafür: Natürliche Gewässer ohne Infrastruktur werden kaum von Rettungsschwimmern bewacht, die in Notlagen eingreifen und einen tödlichen Badeunfall verhindern könnten. Hinzu kommt, dass potentielle Gefahrenquellen in natürlichen Gewässern weniger offensichtlich sind als im Schwimmbad.

Wo passieren Badeunfälle?

Wo lauern Gefahren?

Besonders bei natürlichen Gewässern ist der Untergrund oft nicht sichtbar, der Boden kann plötzlich absacken oder steil abfallen. Unrat, Scherben oder spitze Steine unter der Wasseroberfläche erhöhen das Risiko für eine Verletzung. Die jeweilige Wassertiefe ist schwierig zu beurteilen, was vor allem bei Sprüngen riskant ist. Zudem können Wind oder ein schnell aufziehendes Gewitter eine ruhige Wasseroberfläche in kurzer Zeit in eine gefährliche Flut verwandeln. Besonders gefährlich sind auch Strömungen, die hohe Fließgeschwindigkeiten erreichen und den Schwimmenden einfach mitreißen. Nicht selten ist das die Ursache für einen tödlichen Badeunfall.

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Für welche Gefahrenquellen ist der Schwimmer selbst verantwortlich?
 

Nicht immer sind die Umstände in den Gewässern schuld, auch der Schwimmende selbst trägt Verantwortung für die eigene Sicherheit. So passieren Badeunfälle häufig aufgrund von mangelnden Schwimmkenntnissen oder Selbstüberschätzung. Außerdem kann es zu Krämpfen, Erschöpfung oder Kreislaufproblemen kommen, die es dem Schwimmenden unmöglich machen, sich über Wasser zu halten. In Schwimmbädern ist vor allem der Sprungturm eine Gefahrenquelle für Verletzung, z. B. wenn man ungünstig auf die Wasseroberfläche aufkommt oder andere Badegäste getroffen werden.

Erste Hilfe bei Badeunfällen

Oft kann ein tragischer Ausgang bei einem Badeunfall nur verhindert werden, weil Zeugen engagiert eingreifen und die verunglückte Person gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser ziehen. Aber hätten Sie gewusst, dass der Vorgang des Ertrinkens oft völlig unbemerkt abläuft?

Woran erkennt man, dass jemand ertrinkt?

Wir kennen das aus Filmen: Ein Ertrinkender ruft um Hilfe und strampelt wild mit Armen und Beinen. Das Tückische: Die Realität sieht vollkommen anders aus. In Wirklichkeit ist das Ertrinken ein ruhiger Prozess. Anstatt zu winken, pressen Ertrinkende ihre ausgestreckten Arme mit aller Kraft seitlich auf die Wasseroberfläche, um Auftrieb zu erhalten. Für einen Hilferuf fehlt ihnen schlichtweg die Zeit, da die kurzen Sekunden über Wasser zum Atmen genutzt werden müssen. Außerdem schließt sich reflexartig die Stimmritze, damit kein Wasser in die Lunge gelangt. Sobald Ertrinkende keine Kraft mehr haben, sich über Wasser zu halten, treiben sie meist regungslos mit dem Gesicht nach unten an der Oberfläche.

Wie verhalte ich mich richtig?

Regel Nummer 1 bei der Rettung Ertrinkender: Sich selbst nicht in Gefahr bringen.
Es ist also keine gute Idee, einfach unüberlegt ins Wasser springen. So verhalten Sie sich richtig:

Die Notfall-Checkliste

  • Als erstes wählen Sie den Notruf 112 oder bitten andere Badegäste, dies zu tun. Bei bewachten Badestellen informieren Sie umgehend die Badeaufsicht oder einen Rettungsschwimmer.
  • Checken Sie die Umgebung nach Schwimmhilfen, die Sie der ertrinkenden Person zuwerfen könnten. Das kann ein Rettungsring oder eine Schwimmweste sein, im Notfall tut es auch eine Luftmatratze oder ein Wasserball.
  • Sofern keine professionelle Hilfe in der Nähe ist, schwimmen Sie zu der verunglückten Person. Aber Vorsicht: Das Unfallopfer könnte sich panisch an Sie klammern und mit nach unten ziehen. Nähern Sie sich also am besten von hinten.
  • Drehen Sie die verunglückte Person auf den Rücken und ziehen Sie sie mit dem sogenannten Achselschleppgriff zum Ufer. Dazu schieben Sie sich unter ihren Oberkörper und legen Ihre Arme unter ihre Achseln. Ist das Unfallopfer bereits bewusstlos, legen Sie ihm beide Hände unters Kind, damit Mund und Nase über Wasser bleiben. Dann schwimmen Sie per Beinschlag mit dem leblosen Körper schnellstmöglich ans Ufer.
  • Sobald Sie an Land sind, überprüfen Sie die Atmung der verunglückten Person. Haben Sie sich versichert, dass sie noch atmet, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage. Atmet sie nicht, sollten Sie Erste Hilfe leisten und eine Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung und ggf. eine Herzdruckmassage durchführen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Alles Weitere überlassen Sie dann den Rettern des Roten Kreuzes.

Badeunfälle bei Kindern

Besonders häufig werden Kinder Opfer von Badeunfällen. Für Eltern ist also einiges zu beachten, bevor sie mit ihrem Nachwuchs das Schwimmbad, den Badesee oder das Meer besuchen.

Kleinkinder vor Badeunfällen schützen

Was müssen Eltern bei Kleinkindern berücksichtigen?
 

Kinder sind besonders gefährdet für Badeunfälle, weil sie noch nicht richtig schwimmen können. So werden selbst flache Gewässer zur Gefahr. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachkommen und das Kind ständig im Auge behalten, wenn es sich in der Nähe von Wasser aufhält – selbst, wenn es nur eine kleine Pfütze ist. Solange ein Kind noch nicht schwimmen kann, sollte es außerdem immer Schwimmflügel tragen und sich in der Badeanstalt nur am Nichtschwimmerbecken bewegen. 

Worauf muss man achten, wenn ein Kind erste Schwimmversuche macht?

Ab einem Alter von ca. fünf Jahren sollten Kinder einen Schwimmkurs belegen. Aber auch Kinder, die bereits ihr Seepferdchen abgelegt haben, erkennen Gefahren im Schwimmbad oft nicht rechtzeitig und überschätzen ihre Schwimmfähigkeit. Bevor der Nachwuchs das erste Mal alleine schwimmen geht, sollten Eltern versichert sein, dass die Schwimmkenntnisse und das Verantwortungsbewusstsein des Kindes dafür ausreichend sind. Bis dahin sollte das Kind  nach wie vor nur unter Aufsicht ins Wasser gehen.

Wie kann ich mein Kind richtig vorbereiten?
 

Sobald Kinder selbstständiger werden, sollten sie unbedingt selbst lernen, worauf sie beim Baden aufpassen müssen. Am besten gehen Sie mit Ihrem Kind die wichtigsten Verhaltensregeln und Gefahrenquellen durch und erinnern es während des Aufenthalts am Wasser immer mal wieder daran. Ein Kind sollte zum Beispiel wissen, dass es bei Gewitter sofort das Wasser verlassen muss oder man sich vor dem Gang ins Wasser abkühlen sollte, da der Temperaturunterschied einen Schock auslösen könnte. Eine ausführliche Übersicht über Gefahren und Erste-Hilfe-Maßnahmen im Schwimmbad, am See und am Meer finden Sie hier:

Kinder Verhaltensregeln schwimmen

Was ist das trockene und sekundäre Ertrinken?

Zwei weitere Gefahren für Kinder, die zwar selten sind, über die Eltern aber Bescheid wissen sollten, sind das trockene und das sekundäre Ertrinken. Hier treten die Symptome erst Stunden oder Tage nach einem Badeunfall auf.
Beim sekundären Ertrinken gelangt Wasser in die Lunge, das dort Entzündungen und Schwellungen verursacht. Die können im schlimmsten Fall zur Erstickung führen.
Beim trockenen Ertrinken führt eingeatmetes Wasser zu einem Stimmritzenkrampf, wodurch das Kind kaum noch Luft bekommt. Symptome sind Husten, Fieber, Brustschmerzen, Erbrechen und Atemschwierigkeiten, bis hin zu Teilnahmslosigkeit und blau verfärbten Lippen. In beiden Fällen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Wer haftet bei einem Badeunfall?

Wer haftet, wenn doch einmal was passiert? Das ist vor allem davon abhängig, wo und wie es zu dem Badeunfall kommt.

Wer haftet bei einem Unfall im Schwimmbad?

Bei einem Unglück oder einer Verletzung im Schwimmbad liegt die Haftung häufig beim Betreiber der Anlage. Das ist der Fall, wenn sie offensichtliche Gefahrenquellen nicht beseitigen, wie z.B. zerbrochene Fliesen oder einen Schaden an der Wasserrutsche. Die Betreiber haften auch, wenn kein ausreichendes Aufsichtspersonal eingesetzt wurde oder der Posten der Badeaufsicht so positioniert ist, dass das Becken nicht komplett überblickt werden kann. Dann liegt möglicherweise ein sogenanntes Organisationsverschulden vor.
Ist die Badeaufsicht einfach nur unaufmerksam oder durch private Dinge wie z.B. ein Handy abgelenkt, liegt die Haftung bei ihr. Kommt ein Kind zu Schaden, kann es aber durchaus auch sein, dass die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben. Dann haftet weder der Betreiber noch die Badeaufsicht, sondern die Eltern.

Wer haftet bei einem Unfall in Seen oder am Meer?

Handelt es sich um ausgewiesene Badestellen mit Aufsichtspersonal, müssen je nach Sachlage auch hier der Betreiber, das Aufsichtspersonal oder die Eltern für den finanziellen Schaden des Unfalls aufkommen. Aber auch ohne Infrastruktur oder Aufsichtspersonal liegt das Risiko nicht unbedingt bei den Schwimmern selbst. Hier kommt unter Umständen die jeweilige Gemeinde in Betracht, wenn sie die Badestelle für die Öffentlichkeit freigegeben hat und an Gefahrenstellen kein Warnhinweis angebracht wurde. Wird die Badestelle trotz Warnhinweis genutzt, geschieht dies auf eigene Gefahr.

Wie sichere ich mich gegen die Folgen eines Badeunfalls ab?

Unabhängig davon, wer bei einem Badeunfall für den entstandenen Schaden haftet, können Sie zusätzlich eine private Versicherung abschließen, um gegen die finanziellen Folgen des Unfalls abgesichert zu sein.

Welche Versicherung zahlt was?
 

Für die direkte Behandlung nach dem Unfall ist zunächst Ihre Krankenversicherung die zuständige Versicherung – sofern der Unfall in Deutschland geschieht. Viele Unfälle passieren aber auch während einer Urlaubsreise, weshalb Sie für den Zeitraum des Aufenthalts eine Auslandkrankenversicherung abschließen sollten. Dann umfasst der Versicherungsschutz auch hier die unmittelbaren Arzt- oder Krankenhauskosten.

Aber nicht jede Verletzung erledigt sich mit einem Arztbesuch. Badeunfälle können oft langfristige gesundheitliche und finanzielle Konsequenzen haben. Hier hilft eine private Unfallversicherung dabei, den finanziellen Schaden auszugleichen, denn die private Unfallversicherung zahlt im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung auch bei Unfällen, die während der Freizeit geschehen.  Versicherte profitieren dann von Leistungen wie Unfallrente und Invaliditätsleistungen.  Unterstützt durch unser Reha-Management, um schnell wieder in den Alltag zurück kehren zu können.

Finanzielle Folgen Badeunfall

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