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Referenzschreiben: Bürgschaft über den guten Ruf

Referenz

Arbeitszeugnisse sind ungefähr so spannend, wie die Nachrichten von vorgestern: Der gesetzliche Spielraum für eine ehrliche Beurteilung ist eng, oft wird zwischen Beschäftigtem und Arbeitgeber um jedes Wort gerungen. So lange, bis ein neutraler Einheitsbrei entsteht: langweilig und nichtssagend. In Personalabteilungen gewinnt deshalb ein Dokument an Bedeutung, das ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum stammt und noch nicht durch strenge Vorschriften in seiner Aussagekraft geknebelt wird: das Referenzschreiben.

Nabelschau für die Bewerbungsmappe

Anders als im typischen Arbeitszeugnis mit seiner Aufzählung von Tätigkeiten und Allerweltsmerkmalen wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit steht bei der Referenz die Persönlichkeit des Bewerbers im Fokus. Welche besonderen Fähigkeiten und Talente hat der Kandidat? Welche Kennzeichen weist sein Charakter auf? Wie hat er sich innerhalb eines Beurteilungszeitraumes entwickelt und wie empfand der Verfasser des Empfehlungsschreibens die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Kollegen? Da es über jeden Menschen etwas anderes zu erzählen gibt, ist eine Referenz frei von Stereotypen. In Form und Inhalt gibt es keine festen Regeln, die den Autor einschränken.

Authentizität statt Sätze nach Beurteilungsschlüssel

Gegenüber dem Arbeitszeugnis hat eine Referenz mehrere Vorteile: Eine solche Persönlichkeitsbeschreibung setzt zwingend voraus, dass das Schreiben von jemandem verfasst wird, der den Bewerber wirklich gut kennt. Auf die Mitarbeiter in Personalabteilungen trifft das meist nicht zu – oft lagert HR den ganzen Prozess rund um das Zeugnis an Subunternehmer aus, die dem Mitarbeiter nie begegnet sind. Zudem ist niemand verpflichtet, eine Referenz zu erstellen. Tut er es dennoch, signalisiert das, dass er den Ex-Kollegen in angenehmer Erinnerung hat und mit seinem Wort für ihn einsteht. Da es keinen formalen Prozess für das Zustandekommen einer Referenz gibt, kann sich der Bewerber seinen Referenzgeber selbst aussuchen – und wird klugerweise nur auf Menschen zugehen, von denen er weiß, dass sie ihm wohlgesonnen sind.

Woher nehmen?

Wer schon einige Jahre im Berufsleben verbracht hat, wählt meist ehemalige Vorgesetzte oder auch Fachvorgesetzte anderer Abteilungen, mit denen man eng zusammengearbeitet hat. Auch ein Projektleiter, in dessen Team man saß, kommt infrage oder jemand auf Kunden- oder Lieferantenseite – sofern man gemeinsame Projekte gestemmt hat. Wenn du gerade erst ins Arbeitsleben einsteigst, hast du wahrscheinlich noch kein großes Netzwerk, aus dem du einen Fürsprecher auswählen kannst. Dennoch musst du nicht auf das Empfehlungsschreiben verzichten: Geeignet ist auch dein Ausbilder während der Lehrzeit, der Professor an der Universität, der Chef, der kleinen Firma, in der du während der Semesterferien die neue Homepage an den Start gebracht oder einfach gejobbt hast. Hast du ehrenamtlich geholfen, einen Wald nach einem Sturmschaden wieder aufzuforsten, Spenden für die Tafel im deinem Kiez gesammelt oder eine Jugendmannschaft im Sportverein trainiert? Dann liegt es nahe, den Leiter dieser Einrichtung nach einer Referenz zu fragen – denn auch er hat sich bestimmt eine Meinung über dich und dein Engagement gebildet.

Nachfragen sind erlaubt – und vorgesehen

Mitunter kommt es vor, dass Personaler in der Firma, in der du dich beworbene hast, mit dem Verfasser deiner Referenz persönlich sprechen wollen. Weil sie weitere Fragen haben oder etwas im Schreiben unklar oder widersprüchlich ist. Du solltest deinen Referenzgeber darauf hinweisen und sicherstellen, dass er damit einverstanden ist. Andersfalls würde ein Anruf ihn unvorbereitet überrumpeln - und beeinflussen, was er über dich zu berichten hat.

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