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Workaholics - die respektierten Süchtigen

Workaholic

Sie stempeln aus, um anschließend direkt an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren und auch lange nach Feierabend arbeiten sie zuhause To-do-Listen ab und grübeln über Dokumenten. Workaholics können nicht anders. Sie müssen zwanghaft weiterarbeiten. Betroffen sind oft perfektionistisch veranlagte Menschen und solche, deren Selbstwertgefühl von der Arbeit abhängt. Die Wertschätzung, die Freunde, Familie und Hobbys ihnen geben können, gilt Workaholics wenig. Einzig die Arbeit zählt.

Überstunden gehören zum guten Ton

Das perfide an der Arbeitssucht: Sie ist eng gekoppelt an unseren prestigeträchtigen Leistungsbegriff. Wer viel leistet, ist viel wert, ist wichtig, holt das Maximum aus seiner Zeit heraus und hat in der Konsequenz idealerweise ein gut gefülltes Bankkonto. Und geben wir es doch zu: Das Seufzen über zu viele Jobs ringt uns größeren Respekt ab, als die Erschöpfung des Privatiers, weil er Beach-Volleyball gespielt hat bis zum Umfallen. Arbeitssucht ist anders als Alkohol- oder Drogenmissbrauch nicht auf den ersten Blick zu identifizieren. Dennoch hat der Workaholic etwas mit dem Alkoholiker gemeinsam: In fortgeschrittenem Stadium arbeitet er heimlich und ohne Arbeit bekommt er Entzugserscheinungen. Der alte Scherz „Was, du gehst schon mittags“, wenn ein Kollege pünktlich Feierabend macht – der Workaholic meint ihn ernst.

Vorgesetzte in der Pflicht

Im Rahmen der Fürsorgepflicht gehört es zwar in den Verantwortungsbereich des Arbeitgebers, dass Angestellte die gesetzlichen Arbeitszeiten einhalten und vor Überlastung geschützt werden. Oft sind Unternehmer und Führungskräfte allerdings selbst von Arbeitssucht betroffen. Außerdem profitiert der Betrieb vom überdurchschnittlichen Einsatz des Workaholics und hat nur wenig Interesse daran, den Eifer eines Arbeitssüchtigen zu bremsen. Langfristig gibt es bei Arbeitssucht allerdings nur Verlierer: Soziale Kontakte, Familienleben und Gesundheit des Workaholics leiden, im Falle eines Burnouts verliert der Chef einen engagierten Mitarbeiter.

Checkliste Arbeitssucht

Von daher sollte sich jeder Erwerbstätige, der regelmäßig mehr arbeitet, als es sein Vertrag vorsieht, einer kritischen Prüfung unterziehen. Anhand einiger einfacher Fragen lässt sich feststellen, ob man zu einer gefährdeten oder sogar betroffenen Personengruppe gehört:

  • Beschweren sich deine Freunde und dein Partner, dass man dich kaum noch zu Gesicht bekommt und du sie vernachlässigst?
  • Denkst du, dass du die meisten Aufgaben besser als deine Kollegen erledigen kannst und bürdest dir deshalb immer mehr Arbeit auf?
  • Bist du ratlos, was du in deiner freien Zeit anstellen sollst und langweilst dich, wenn du nicht arbeitest?
  • Nimmst du Arbeit mit nach Hause oder sogar in den Urlaub?
  • Liest und bearbeitest du deine beruflichen E-Mails auch am Wochenende?
  • Siehst du am Ende eines Arbeitstages nicht, was du alles geschafft hast, sondern, was du noch tun musst?
  • Neigst du zum Aufschieben von Arbeit und vergrößerst dadurch den Berg unerledigter Jobs?

Je mehr Fragen du mit „Ja“ beantwortest hast, desto größer deine Veranlagung zur Arbeitssucht. Da die Krankheit schleichend und schrittweise entsteht, ist es für den Betroffen schwer, von alleine wieder zu einem normalen Maß zurückzufinden. Am besten spricht man zunächst mit der Familie, Freunden und dem eigenen Chef wie man das Arbeitspensum in einen vernünftigen Rahmen zurückführt. Gelingt das nicht, hilft der Gang zum Arzt oder zum Psychologen.

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