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Familie und Beruf – wie passt das zusammen?

Familie und Beruf

Vor allem bei Frauen ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer wieder ein heißes Thema – wenn du bereits Kinder hast, kannst du wahrscheinlich ein Lied davon singen. Kita-Öffnungszeiten – die nicht zu den Arbeitszeiten passen – oder kranke Kinder und wichtige Termine im Büro können die, ohnehin schon stressige, Doppelbelastung noch steigern. Gibt es eigentlich keine arbeitsrechtlichen Regelungen oder Erleichterungen für Eltern im Job?

Deutschland im Dornröschenschlaf?

Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eines der großen familien- und rechtspolitischen Themen unserer Zeit – aber Deutschland hinkt leider noch immer weit hinterher. Viele Unternehmen erklären eine Verbesserung in diesem Bereich zum Ziel – leider hapert es an der Umsetzung. Das größte Problem ist die Frage der Kinderbetreuung, für die bislang noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde.

Im Grundgesetz ist verankert, dass es nicht nur eine Pflicht sondern auch ein Recht auf die Betreuung der Kinder gibt. Der Arbeitgeber müsse die persönlichen und familiären Belange des Arbeitnehmers berücksichtigen. Und seit August 2013 gibt es auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder in einer Kita oder bei einer Tagesmutter – derzeit wird allerdings noch um die notwendige Ausgestaltung gestritten, etwa ob vier Stunden pro Tag ausreichend sind oder der Anspruch auch für acht Stunden gilt (weitere Informationen beim Deutschen Familienverband oder auf www.kitaplatz-rechtsanspruch.net).

Es bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Rechtsprechung besser an die existierenden Alltagsprobleme angepasst wird und sich zudem auch in den Köpfen der Menschen die Einstellung verbreitet, dass flexiblere Arbeitsmodelle sowie eine gute und vor allem bezahlbare Kinderbetreuung eine der wesentlichen Voraussetzungen sind, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Das hilft nicht nur den betroffenen Einzelnen, sondern kommt über die Reduzierung des Fachkräftemangels sowie dem höheren Steueraufkommen auch der Volkswirtschaft als Ganzes zu Gute.

Was müsste sich ändern, um Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen?

Über diese Punkte könntest du mit deinem Chef sprechen:

Arbeitszeitflexibilisierung: Regelungen zur vorübergehenden und optionalen Teilzeitbeschäftigung sowie in besonderen Fällen und Anlässen auch zur Freistellung aus persönlichen Gründen.

Flexibilisierung des Arbeitsortes: Auch das Homeoffice könnte verstärkt genutzt werden. Das ist besonders wichtig, wenn die Kinder einmal krank zu Hause bleiben müssen. Sieht der Arbeitgeber, dass die Leistung dennoch stimmt, ist das meist kein Problem.

Kinderbetreuung: Im Zuge des Fachkräftemangels erkennen immer mehr Unternehmen die Notwendigkeit, ihre Beschäftigten bei der Suche nach einem Kinderbetreuungsplatz zu unterstützen – schließlich sind Mitarbeiter ohne Kinder in ihrem Lebenslauf sehr selten. Manche Unternehmen reservieren pauschal eine entsprechende Anzahl an Betreuungsplätzen oder richten selbst eine Betriebskindertageseinrichtung/-kindertagespflegeeinrichten ein - hierfür gibt es auch eine gute staatliche Förderung. Sprich darüber mit deinen Vorgesetzten und dem Betriebsrat, die schlagkräftigeren Argumente sind auf deiner Seite.

Alter Schwede – uns geht es gut!

Du hast genug von den Hürden durch deine Familie im Job? Dann ab nach Schweden – denn Schweden hat ein besonders familienfreundliches Sozialsystem, in dem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf groß geschrieben wird. Viele schwedische Unternehmen bieten sogar von sich aus familienfreundlichen Maßnahmen an. Es gibt eine größere Vielfalt an Teilzeitangeboten, flexiblen Tages- und Wochenarbeitszeitmodellen und individuell ausgehandelten Arbeitszeitregelungen. Männliche Mitarbeiter werden in weit über 50 Prozent der Unternehmen dazu ermuntert, Elternzeit in Anspruch zu nehmen oder Teilzeit zu arbeiten. Daher hat Schweden hier auch eine Spitzenposition innerhalb der EU.

Anders in Deutschland, denn hier scheint laut dem Bundesfamilienministerium „das Vorhandensein von Kindern die Erwerbsarbeit von Frauen stärker zu beeinträchtigen als in vielen anderen vergleichbaren Staaten“. Noch. Denn vieles ist im Fluss und viele Unternehmen erkennen, dass sie hier im Kampf um Fachkräfte nachsteuern müssen. Daher besteht die berechtigte Hoffnung, dass du mit deinem Arbeitgeber zu einer guten Verständigung kommst. Hole dir notfalls die Unterstützung des Betriebsrates.

Du befindest dich gerade in der Situation und hast Probleme, Familie und Freizeit in Einklang zu bringen? Dann schau dir mal diese Broschüren an – sie könnten dir weiterhelfen:

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Positionen der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Handlungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele
  • Wichtige Informationen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf findest du auch in dem „Gender Datenreport“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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