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Professor an der Hochschule – ein Beruf für Berufene

Der Weg zum Professortitel.

Es ist ein langer Weg bis zur Spitze der Bildungselite in Deutschland. Erst Jahre nach dem ersten Studienabschluss darf man sich „Professor“ nennen – denn dort, wo für die meisten Studenten das Leben an der Uni endet, beginnt für angehende Professoren erst die akademische Laufbahn. Der Bedarf, seiner „Alma Mater“ oder einer anderen Universität in Forschung und Bildung zur Verfügung zu stehen, ist durchaus gegeben – das zeigt die steigende Anzahl der hauptberuflichen Professorinnen und Professoren. Im Jahr 2009 waren in Deutschland ca. 38.500 Personen in dieser Funktion – mit einem Frauenanteil von knapp 17,5% – tätig. 2012 lag die Beschäftigungszahl – mit einer Frauenquote von über 25% – schon bei ca. 43.850.

Professoren findet man in Deutschland in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen – von allen habilitierten Professoren lehren und forschen laut dem Statistischen Bundesamt 2012 ca. 23.000 an Universitäten, 17.500 an Fachhochschulen, 2.300 an Kunsthochschulen, jeweils 350 an Pädagogischen Hochschulen und an Verwaltungsfachhochschulen und 150 an Theologischen Hochschulen. Professor scheint also für besonders ambitionierte Menschen ein erstrebenswerter Beruf zu sein – warum das so ist, welche Vorteile man als Beamter in Funktion eines Professors genießt und wie das Arbeitsumfeld aussieht, erfahren Sie von uns.  

Das Wort – oder der Titel – „Professor“ stammt aus dem Lateinischen – „profiteri“ bedeutet so viel wie „sich öffentlich als Lehrer zu erkennen geben“. Im deutschen Sprachraum wird heutzutage „Professor“ als Amts- und Berufsbezeichnung eines Lehrkörpers an einer Hochschule verwendet. Professor ist kein akademischer Grad, sondern ein Titel, der verliehen wird. Wer Professor werden möchte, muss zu Beginn ein Hochschulstudium abschließen, danach folgt ein mindestens zweijähriges Promotionsstudium, in dem Promovierende zu einem bestimmten Fachgebiet forschen und die Forschungsergebnisse dann im Rahmen einer Dissertation verfassen. Besteht die Dissertation – und damit der Promovierende, der diese vor einem Ausschuss der Universität verteidigen muss – die Prüfung, wird sie veröffentlicht und nach der Publikation darf der Doktortitel getragen werden.

Doch damit ist der Weg zum Professor erst zum Teil absolviert. Nach der Dissertation besteht die Aufgabe darin, tiefgehende, wissenschaftliche Forschungen zu betreiben, die neue Erkenntnisse bringen und diese im Rahmen einer Habilitationsschrift darzulegen. Die Habilitationsschrift ist somit die höchste und anspruchsvollste akademische Arbeit, die es an einer Universität zu verfassen gilt. Die formalen Kriterien zu einer Karriere in Forschung und Lehre sind damit erfüllt – darüber hinaus muss der angehende Professor nachweisen, dass er im Stande ist, Vorlesungen an der Universität zu halten und zu lehren. Verliehen wird die Berufsbezeichnung „Professor“ erst mit der Berufung an eine Universität.

Einen Sonderfall stellt die sogenannte „Juniorprofessur“ dar, die seit dem Jahr 2002 auch ohne Habilitation erlangt werden kann. Im Rahmen der Juniorprofessur haben herausragende junge Wissenschaftler die Möglichkeit, direkt nach Ihrer Promotion (Verleihung des Doktorgrads) an einer Universität zu forschen und zu lehren. Die Juniorprofessur ist zumeist auf sechs Jahre befristet – kann aber auch in eine Lebenszeitprofessur umgewandelt werden. Juniorprofessoren verdienen weniger als Professoren – haben aber auch eine geringere Lehrverpflichtung zu erfüllen.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder von Professoren.

Eigentlich muss man als Professor ein absolutes Multi-Talent sein. Im Vordergrund stehen natürlich die Forschung und Lehre in einem speziellen Fachgebiet. Der Professor sollte aber darüber hinaus seine Studenten coachen und motivieren, ein sicherer Verhandlungspartner mit der Wirtschaft und Förderern sein, einen guten Chef gegenüber seinem wissenschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Personal abgeben und – nachdem er auch durch seine Forschung in der Öffentlichkeit steht – sicher im Umgang mit Medien sein.

Die Aufteilung zwischen Forschung und Lehrverpflichtung ist unterschiedlich hoch – Fachhochschulprofessoren haben zum Beispiel eine Lehrverpflichtung von etwa 18 Wochenstunden, Universitätsprofessoren nur ca. 8 Stunden pro Woche. Bei Universitätsprofessoren liegt der Schwerpunkt somit mehr auf der Forschung. Als Lehrende liegt die Hauptaufgabe in der Vorbereitung der Studenten auf deren spätere berufliche Tätigkeit durch die Vermittlung von praxisbezogenem und wissenschaftlichem Grund- und Spezialwissen. Dies geschieht im Rahmen von Vorlesungen und Seminaren, bei denen die Professoren auch schriftliche und mündliche Prüfungen abnehmen. Im Rahmen der Forschung publizieren Professoren ihre Forschungsergebnisse in Büchern und Zeitschriften, nehmen an Tagungen und Kongressen teil und stehen der Wirtschaft häufig als Berater zur Seite. Administrative Tätigkeiten – wie Personalführung, Stellenbesetzung oder Sachmittelverwaltung kommen noch hinzu.

Einstiegsverfahren, weitere Anforderungen und Chancen des Berufs.

Wie schon beschrieben, ist es ein weiter Weg zur Professur – im Durchschnitt dauert es an die 12 Jahre, um im persönlichen Traumjob arbeiten zu dürfen. Sind alle formalen Kriterien – Habilitation etc. – erfüllt, geht es daran, in einem langwierigen Berufungsverfahren gegenüber anderen Bewerbern zu bestehen. Dieses Auswahlverfahren kann sich über Jahre erstrecken und wird von einer Kommission durchgeführt. Wer am Schluss ganz oben auf der Liste steht, kann mit einer Professur rechnen – die endgültige Entscheidung liegt je nach Bundesland beim zuständigen Minister oder Hochschulpräsidenten. Hat man es dann endlich geschafft, erhält man eine Professur auf Lebenszeit, in der man Teamfähigkeit, Geduld, Ausdauer, psychische Belastbarkeit, Organisationstalent immer wieder unter Beweis stellen muss. Kurz gesagt: ein durchaus abwechslungsreicher Full-Time-Job mit hohem Prestigefaktor für engagierte und motivierte Visionäre.

Ein wichtiger Punkt – der Verdienst.

Die Besoldung von Professoren erfolgt in den Besoldungsgruppen W 1 bis W 3. In W 1 werden Juniorprofessoren mit einem Grundverdienst von 4.105,11 Euro eingestuft und sind von Leistungszulagen – wie sie habilitierte Professoren erhalten – ausgenommen. Professoren werden in W 2 eingestuft, führende Universitätsprofessoren (Präsidenten, Rektoren etc.) erhalten die Besoldungsgruppe W 3. Die Besoldungsgruppen werden in drei Stufen eingeteilt, die sich nach der Erfahrung der Professoren richten. In W 2 beträgt das Grundgehalt in der Stufe eins 5.100 Euro monatlich, in Stufe zwei 5.400 Euro und in Stufe drei 5.700 Euro. In der Besoldungsgruppe W 3 beträgt der Verdienst 5.700 Euro in Stufe eins, 6.100 Euro in Stufe 2 und 6.500 Euro in Stufe drei. Professorinnen und Professoren können neben ihrem Grundgehalt umfangreiche Leistungsbezüge erhalten, die anlässlich ihrer Berufung, wegen besonderer Leistungen in Forschung und Lehre oder aufgrund der Übernahme eines Hochschulamtes vergeben werden.

Das PLUS für Kunden der DBV

Als Spezialversicherer für den Öffentlichen Dienst kennen wir den speziellen Versicherungs- und Vorsorgebedarf der jeweiligen Berufsgruppen. Im Vordergrund steht bei der DBV ein genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmtes Paket aus Produkten, Services, Beratung und Betreuung.

Die Produktpalette reicht hierbei von der Unfallversicherung, Krankenversicherung, Dienst-/Berufsunfähigkeitsversicherung, Hausrat oder Wohngebäudeversicherung, Haftpflicht, Rechtsschutz, Existenzsicherung oder Rentenvorsorge bis hin zur perfekten Fahrzeugversicherung.

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Risiken im Beruf.

Vergleichbar mit den Lehrern bestehen auch bei den Professoren die gesundheitlichen Risiken weniger im körperlichen Bereich, sondern mehr im geistigen. Durch die umfangreichen Aufgaben und den Stress, in der Forschung wissenschaftlich relevante Ergebnisse zu erzielen, ist die psychische Belastung enorm hoch. Depressionen, Burn-Out und psychosomatische Erkrankungen können die Folge sein und bis hin zur Dienstunfähigkeit führen. Daher sollten auch Professoren unbedingt durch den Abschluss entsprechender Dienstunfähigkeits- und Krankenversicherungen vorsorgen.

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