
AXA Future Risks Report 2025:
Krisen prägen die Stimmung in Deutschland, Cyberrisiken stark unterschätzt
30.10.2025
- Die Menschen in Deutschland nehmen gesellschaftliche Spannungen als größtes Risiko der kommenden fünf bis zehn Jahre wahr.
- In allen anderen europäischen Ländern belegt der Klimawandel weiterhin Platz 1 der Top-Risiken.
- Auch neue Sicherheitsbedrohungen und Terrorismus verunsichern die Bevölkerung.
- Das Vertrauen in die Behörden ist auf niedrigem Niveau.
- AXA erhebt zum zwölften Mal in Folge den Future Risks Report, eine internationale, repräsentative Studie zur Wahrnehmung künftiger Risiken.
Das Gefühl, in einer von Krisen dominierten Welt zu leben, hat sich in Deutschland 2025 weiter verstärkt. Das zeigen die Ergebnisse des Future Risks Reports, einer weltweiten Umfrage im Auftrag der AXA Gruppe, die durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Mai und Juni 2025 durchgeführt wurde.
97 Prozent der befragten Expert:innen stimmen in der diesjährigen Befragung zu, dass die Zahl der Krisen zugenommen hat. Als Polykrise bezeichnen Experten unterschiedliche, zeitgleich auftretende Krisen, die sich gegenseitig verstärken. 2024 lag der Wert unter den befragten Expert:innen noch bei 95 Prozent. Auch in der Gesamtbevölkerung steigt dieser Wert noch einmal an: von 91 Prozent in 2024 um vier Prozentpunkte auf 95 Prozent in diesem Jahr. Während weniger Experten glauben, dass Polykrisen zunehmend Einfluss auf das Leben der Bevölkerung haben (2025: 92 Prozent, 2024: 97 Prozent, steigt dieser Wert innerhalb der Bevölkerung noch einmal an – von 92 Prozent in 2024 auf 96 Prozent in 2025.
„Die Anzahl der weltweiten Krisen befindet sich auf einem sehr hohen Niveau“, so Marc Zimmermann, Vorstand Sachversicherungen bei AXA Deutschland. „Die extremen Werte aus der Befragung zeigen uns deutlich, welch starke Belastung damit besonders für die Bevölkerung einhergeht.“
Klimawandel in Europa nicht mehr das wichtigste Risiko
Weltweit bleibt der Klimawandel das am höchsten bewertete Risiko für die nächsten fünf bis zehn Jahre – bei Expert:innen wie auch in der Bevölkerung. In Deutschland wird das Risiko des Klimawandels in diesem Jahr auf Platz 2 verdrängt, sowohl von Expert:innen als auch von der Bevölkerung allgemein.
„Geopolitische Instabilität, Inflation, Cyberbedrohungen und Klimakatastrophen – die Risiken, denen wir heute gegenüberstehen, sind zunehmend miteinander verknüpft“, sagt Marc Zimmermann. „Wir müssen heute handeln, um als Partner unserer Kund:innen für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Zum Beispiel stehen wir als Versicherer der Energiewende bereit, um für völlig neue Herausforderungen Versicherungslösungen bereitzustellen.“
Deutsche unterschätzen Risiken durch Cyberangriffe und Künstliche Intelligenz
Besonders auffällig ist, dass die Einschätzung von Expert:innen hinsichtlich künftiger Risiken deutlich von jener der Gesamtbevölkerung abweicht. Während Expert:innen Cyberrisiken 2025 auf dem vierten Platz und Risiken durch Künstliche Intelligenz und Big Data auf Platz sechs der Risiken sehen, spielen Cyberrisiken 2025 für die Bevölkerung eine geringere Rolle (Platz zehn). Die Risiken durch Künstliche Intelligenz und Big Data gehören in der deutschen Bevölkerung nicht zu den zehn am stärksten wahrgenommenen Risiken.
„Hier sehen wir eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe. Den vielfältigen Chancen durch Künstliche Intelligenz stehen diverse Risiken gegenüber. Missbrauch, Fehlinformation und Cyber-Angriffe müssen wir sehr ernst nehmen“, so Zimmermann.
Das hatte zuletzt der Cyber-Angriff auf einen IT-Dienstleister gezeigt, der den Flughafen Berlin im September 2025 längere Zeit lahmlegte.
„Um Künstliche Intelligenz für die Gesellschaft, aber auch für Unternehmen optimal nutzen zu können, muss die Gesellschaft zukunftsfähig werden – es braucht Aufklärung über Nutzen und Risiken, aber auch durch Unterstützung bei Schäden“, bekräftigt Marc Zimmermann.
Erhebliche Zweifel an der Handlungsfähigkeit von Behörden
Dabei erhalten die Behörden in Deutschland abermals schlechte Bewertungen: Dass die Behörden gut auf Cyberrisiken vorbereitet sind, glaubt noch nicht einmal jeder Dritte der Deutschen (28 Prozent). Unter den Expert:innen ist sogar nur rund jede:r fünfte Befragte der Meinung, die Behörden seien gut vorbereitet (22 Prozent). Bei der Frage nach der Vorbereitung auf Risiken der Künstlichen Intelligenz traut nur ein geringfügiger Anteil von zwei Prozent der Expert:innen staatlichen Behörden eine Handlungsfähigkeit zu. In der Bevölkerung gibt immerhin noch jede:r Vierte (24 Prozent) an, Vertrauen in die Behörden zu haben.
Zeitgleich nimmt die Angst vor einem Krieg zu: Jede:r zweite deutsche Expert:in befürchtet inzwischen, dass geopolitische Spannungen zu einem weltweiten Krieg führen könnten. In der Bevölkerung glauben das sogar 70 Prozent.
„In einer Zeit großer Verunsicherung ist es unsere Aufgabe, Sicherheit zu geben. Risiken zu versichern bedeutet heute mehr als einen Preis zu kalkulieren. Es bedeutet, Fortschritt zu ermöglichen in einer Welt, die einen tiefgehenden Veränderungsprozess erlebt“, so Marc Zimmermann.
Über den Future Risks Report
Der AXA Future Risks Report ermittelt jährlich die Wahrnehmung künftiger Risiken in einer Umfrage unter Expert:innen und in der breiten Öffentlichkeit durch eine bevölkerungsrepräsentative Befragung. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos führte im Mai und Juni 2025 im Auftrag von AXA 23.000 Interviews in 18 Ländern der Welt. In Deutschland wurden 2.000 Personen und zusätzlich 157 Expert:innen online befragt. Die Ergebnisse der Studie sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Neben Deutschland wurden Ergebnisse in siebzehn weiteren Ländern aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika ermittelt. 2025 erscheint der AXA Future Risks Report bereits zum zwölften Mal in Folge.
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