Was ich selbst tun kann

Umgang mit Nebenwirkungen

Diese Tipps helfen, die Nebenwirkungen während der Chemotherapie zu lindern

Als Chemotherapie bezeichnet man die Behandlung mit sogenannten Zytostatika. Sie hemmen die Teilung und Vermehrung der Tumorzellen. Das Tumorwachstum soll so gebremst oder sogar ganz gestoppt werden.

Glücklicherweise wurden die Zytostatika in den letzten Jahrzehnten laufend verbessert, sodass die Nebenwirkungen deutlich reduziert werden konnten – aber: keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Wichtig zu wissen: Jede Person reagiert anders auf eine Behandlung und Nebenwirkungen sagen auch nichts darüber aus, ob die Therapie anschlägt.

Schlafstörungen

Sehr viele Krebspatienten leiden unter krankheitsbedingten Schlafstörungen. Die Folge sind Müdigkeit, Erschöpfung und Unkonzentriertheit.

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Übelkeit und Erbrechen

Die Symptome sind eine häufige Komplikation bei Tumorerkrankungen. Sie können allein oder gemeinsam auftreten.

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Völlegefühl

Bei Völlegefühl klagt der Patient meist über einen geblähten und vorgewölbten Bauch.

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Fatigue

Bei einer anhaltenden Erschöpfung spricht man von einer tumor-assoziierten Fatigue. Typisch für Fatigue sind eine ausgeprägte Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit.

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Nervenschäden

Wenn Hände oder Füße kribbeln, sind das Anzeichen einer Neuropathie. Verantwortlich dafür sind Nervenschäden, die als Folge einer Behandlung mit Krebsmedikamenten oder einer Strahlentherapie auftreten können.

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Mundtrockenheit

Chemo-​ und Strahlentherapie können die Schleimhaut im Mund schädigen und die Funktion der Speicheldrüsen verschlechtern. Es wird weniger Speichel gebildet und der Mund fühlt sich trocken an.

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Geschmacksstörungen

Bitteres schmeckt meist bitterer, Süßes weniger oder stärker süß. Gewohnte Gerichte erscheinen plötzlich zu salzig oder zu fad. Dies alles hat Einfluss auf den Appetit und die Lust am Essen.

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Mangelernährung

Nebenwirkungen wie Geschmacksstörungen, Mundschleimhautentzündungen, Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen können dazu führen, dass Betroffene weniger essen mögen. Die Folge ist eine Mangelernährung.

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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung – ein wichtiger Bestandteil in der Therapie

Eine Krebserkrankung ist eine große Belastung für den menschlichen Körper. Denn neben der Erkrankung selbst haben auch die Behandlungsmethoden einen großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und den Zustand des Körpers. Nicht selten verlieren Patienten viel Körpergewicht. Manchmal ist es der Tumor selbst, der eine ausreichende Nährstoffversorgung verhindert und manchmal beeinflussen vom Immunsystem freigesetzte Botenstoffe (Zytokine) den Hormonhaushalt und den Stoffwechsel.

Aber auch die Nebenwirkungen der Therapie können eine ausreichende Ernährung erschweren. Zum Beispiel kann es im Rahmen der Therapie zu einer Schädigung der Schleimhäute in Mund und Rachen kommen, was die Nahrungsaufnahme erschwert. Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Veränderungen des Geschmacksempfindens können weitere Faktoren sein.

Ein Drittel der Krebspatienten ist mangelernährt – und das, obwohl der Ernährungszustand einen großen Einfluss auf Therapieerfolg und Lebenserwartung hat. Daher ist es wichtig, der Ernährung einen festen Platz im Rahmen der Therapie einzuräumen.

Lassen Sie Ihren Ernährungszustand regelmäßig ärztlich kontrollieren. Auch auf eine eventuelle Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen sollte dabei geachtet werden. Eine gute Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen kann helfen, den Körper gegen Infekte zu schützen. Ihr Facharzt kann feststellen, ob ein Mangel vorliegt und ob eine zusätzliche Aufnahme von Vitaminen oder Spurenelementen notwendig ist.

Eine Ergänzung der Ernährung kann also durchaus sinnvoll sein, um den Körper für die Behandlung stark zu machen. Dafür, dass Vitamine selbst zur Krebsbehandlung taugen, gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Im Gegenteil: Auf hochdosierte Präparate mit Antioxidantien sollte ganz verzichtet werden! Denn diese Vitamine verringern den Effekt, den man mit der Strahlen- oder Chemotherapie erreichen möchte.

Wichtig ist, zuerst die Ursachen bei einem ungewollten Gewichtsverlust zu finden, um das Problem möglichst an der Wurzel zu packen. Wenn Sie normal essen können, weil Sie keine großen Beschwerden haben, dann wird eine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung, wie sie alle gesunden Menschen zu sich nehmen sollten, empfohlen.

  • Essen Sie nur begrenzt energiereiche Lebensmittel
  • Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke
  • Essen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmittel
  • Essen Sie wenig rotes Fleisch; vermeiden Sie möglichst den Verzehr von verarbeitetem Fleisch
  • Trinken Sie wenig oder keinen Alkohol
  • Verwenden Sie wenig Salz
  • Achten Sie darauf, dass Sie keine verschimmelten Nahrungsmittel essen

Sport und Rehasport

So unterstützen Sport und Bewegung bei der Behandlung von Krebs

Bis vor einigen Jahren galt noch die Empfehlung, dass sich Krebspatienten vor allem schonen sollten. Das ist mittlerweile überholt. Sie können in fast jeder Krankheitssituation davon profitieren, körperlich aktiv zu sein oder sich sportlich zu betätigen. Wer sich bewegt, fühlt sich seltener erschöpft und bleibt meist leistungsfähiger. Außerdem verringern Sie damit das Risiko für einige Krankheits- und Behandlungsfolgen.

Bei vielen Patienten hat eine angemessene körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität. Ob Bewegung oder Sport während oder nach einer Krebstherapie geeignet sind, sollten Sie aber immer mit Ihrem Facharzt besprechen. Wichtig ist außerdem, worauf man selbst Lust hat und was Spaß macht.

Kostenübernahme

Wenn Sie von Ihrem Facharzt eine Verordnung erhalten – einen sogenannten „Antrag auf Kostenübernahme für Rehabilitationssport“ – nehmen Sie einfach vor Beginn der Maßnahme Kontakt mit der Patientenbegleitung auf. Grundsätzlich übernehmen wir freiwillig einmalig
5 Euro pro Einheit im tariflichen Umfang für 50 Therapieeinheiten innerhalb von 18 Monaten. Zur Leistungsabrechnung reichen Sie bitte immer die Verordnung gemeinsam mit der Rechnung ein.

Wenn Sie Ihre Leistungsabrechnung online erledigen möchten, können Sie ganz bequem das digitale Gesundheitsportal Meine Gesundheit von AXA nutzen.

Schminktipps

Trotz Krebs – selbstbewusst und schön

Das Aussehen verändert sich bei Krebs während der Therapie oft unübersehbar. Die Hauptprobleme das Fehlen der Haare am Kopf, der Wimpern und der Augenbrauen. Auch die Haut leidet, sie ist oft trocken, blass und sehr empfindlich. Eine sehr belastende Situation, denn neben Angst und Schmerzen ist dadurch zusätzlich häufig das Selbstwertgefühl angeschlagen.

Umso wichtiger ist es, sich gerade in dieser Situation durch gutes Aussehen wohler zu fühlen. Mediziner und Experten sind sich einig: Sich wohl fühlen fördert das Selbstwertgefühl und so den Heilungsprozess und die Gesundheit.

In einem (Online-)Seminar können Sie lernen, wie Sie mit Make-up die Folgen der Behandlung kaschieren und Ihre Haut richtig pflegen. Die look good feel better Kosmetikseminare werden von DKMS LIFE organisiert und sind für die Teilnehmerinnen kostenfrei. Eine Tasche mit allen benötigten Kosmetikprodukten wird den Teilnehmerinnen ebenfalls kostenfrei vorab zur Verfügung gestellt.

Die Seminare sind mit maximal zehn Teilnehmerinnen sehr klein gehalten. So haben Sie die Möglichkeit, unter Anleitung das Erlernte ganz in Ruhe selbst anzuwenden, damit Ihnen das auch zuhause ohne Schwierigkeiten gelingt. Neben der Make-up- und Hautpflege-Beratung steht auch der Einsatz von Tücher- und Kopfschmuck auf dem Programm.

Vorbereitung von Arztterminen

Ihr Termin mit dem Facharzt

Gerade in der Phase nach der Diagnose werden Sie viele Fragen an Ihren Facharzt haben. Die gute Nachricht: Sie können selbst viel dafür tun, dass die Kommunikation mit Ihrem Facharzt gut funktioniert.

Notieren Sie sich vorher alle Fragen und nehmen Sie beispielsweise diese Fragen mit zum Gespräch:

  • Welche Untersuchungen werden nun nötig sein und warum?
  • Welche Symptome können noch auftreten?
  • Wo lasse ich mich am besten behandeln?
  • Werde ich für die Untersuchungen in ein Krankenhaus gehen bzw. dort bleiben müssen?
  • Welche Therapien kommen für mich infrage? Kann ich sie ambulant durchführen lassen?
  • Wie kann ich meinen Körper optimal auf die Therapie vorbereiten?
  • Darf ich eine Kopie meiner Untersuchungsergebnisse haben?
  • Ist eine psychoonkologische Betreuung für mich richtig, können Sie das in die Wege leiten?
  • Sprechen Sie alles an, was Ihnen auf dem Herzen liegt und wichtig ist
  • Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben
  • Machen Sie sich Notizen während des Gesprächs
  • Bitten Sie den Facharzt um schriftliche Informationen
  • Sagen Sie Ihrem Facharzt, wenn Sie noch unsicher sind und noch Zeit für eine Entscheidung brauchen

Tipp


In manchen Situationen ist es hilfreich oder sogar notwendig, eine Begleitperson mitzunehmen. Dabei ist es sinnvoll, vorher abzuwägen, ob Ihre Begleitung auch die Gesprächsführung übernehmen soll. Erklären Sie Ihrem Facharzt auch, warum Ihnen eine Begleitung wichtig ist.

Wie sage ich es anderen?

Im Gespräch mit Familie und Freunden die richtigen Worte finden

Familie und Freunde

Ihre Krebserkrankung betrifft nicht nur Sie selbst – auch das Leben Ihrer Familie und das enger Freunde verändert sich. Mit der Situation umzugehen ist für alle nicht leicht. Doch wie spricht man über dieses Thema? Muss man immer positiv denken und Mut machen? Darf man die eigene Sorge offen zeigen? Wie gehen Sie mit den Reaktionen um? Bei aller Sorge um Familie und Freunde sollten Sie nicht den Tröster spielen müssen. Gemeinsam trauern dagegen kann Ihnen sehr bei der Verarbeitung helfen.

Kinder

Das eigene Kind würde man am liebsten vor einer solchen Nachricht schützen. Doch eine Krebserkrankung lässt sich nur schwer geheim halten und Kinder spüren schnell, wenn etwas nicht stimmt. Wenn Sie Ihrem Kind gegenüber nicht offen sind, kann es sein, dass es Angst bekommt und sich Dinge vorstellt, die noch schlimmer sind als die Realität. Möglicherweise fühlt es sich auch ausgeschlossen. Wie kann das Gespräch mit Ihrem Kind ablaufen? Wie geht man mit den Reaktionen um? Ihr Kind wird vermutlich nicht wie ein Erwachsener reagieren. Geben Sie ehrliche Antworten, das kann das Vertrauen Ihres Kindes stärken.

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen – Austausch ist wichtig

Der Austausch mit Menschen, die auch an Krebs erkrankt sind, kann wie eine Befreiung sein. Andere Betroffene machen ähnliche Erfahrungen – in der Gruppe erkennen Sie, dass Ihre Gedanken und Gefühle ganz normal sind und andere genau wie Sie nach Lösungen suchen.

Mit den Gruppenmitgliedern tauschen Sie sich gegenseitig über Neuigkeiten, z.B. über medizinische Erkenntnisse oder Änderungen in der Sozialgesetzgebung, aus. Aber auch die Möglichkeit, über Sorgen und Ängste zu sprechen, die man im familiären Umfeld vielleicht nicht äußern möchte, kann hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten darüber hinaus auch Aktivitäten an, bei denen der Krebs nicht im Mittelpunkt steht, beispielsweise gemeinsame Unternehmungen oder Sportgruppen.

Die für Sie passende Gruppe finden Sie am besten über Selbsthilfekontaktstellen.