Zeckenschutz für Kinder

Zeckenschutz für Kinder!

Spielen Ihre Kinder gerne draußen? Über Wiesen toben, durchs Gebüsch kriechen oder Höhlen im Unterholz bauen – all das bedeutet für die Kleinen unbeschwerte Freude. Wären da nicht winzige Spinnentierchen, die Eltern Sorgenfalten auf die Stirn treiben: Zecken. Nicht selten übertragen die kleinen Blutsauger gefährliche Krankheiten. Wir verraten Ihnen, welche Maßnahmen zum Zeckenschutz sinnvoll sind und was bei einem Zeckenstich zu tun ist.

Warum sind Zecken so gefährlich?

An welchen Orten ist mein Kind gefährdet?

Das Risiko für einen Zeckenstich besteht für Ihr Kind überall, wo es Pflanzen gibt: in Gärten, Wäldern und Parks, aber auch auf dem Spiel- oder Fußballplatz. Dabei ist es unerheblich, ob Sie in ländlichen Gebieten oder in der Stadt wohnen. 
In der Regel halten sich Zecken in Bodennähe auf und sitzen dort im feuchten Gras, in herumliegendem Laub, im Gebüsch oder im Unterholz. In der Vergangenheit waren Zecken vor allem von Frühling bis Herbst unterwegs, mittlerweile sind sie aufgrund der globalen Erwärmung in den letzten Jahren auch in milden Wintern aktiv.
In Deutschland leben etwa zwanzig Zeckenarten, die häufigste ist der Gemeine Holzbock. Diese Zeckenart kann bei einem Stich zwei gefährliche Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen: Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Beide Erkrankungen können schwerwiegende Folgen haben.

Gruppe Kinder spielt im Wald

Was ist Lyme-Borreliose?

Lyme-Borreliose wird durch Bakterien, die Borrelien, ausgelöst. Sie kann in ganz Deutschland auftreten. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) werden ca. 3% der 3- bis 6-Jährigen und 7% der 14- bis 17-Jährigen mindestens einmal von einer infizierten Zecke gestochen. Die Borreliose verläuft in drei Stadien; erste Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen und ein grippeähnliches Krankheitsgefühl mit Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Im weiteren Verlauf können verschiedene Organe befallen werden, vor allem Haut, Nervensystem und Gelenke. Langfristige Folgen sind Seh- und Hörstörungen, Herzentzündungen und Lähmungen bis hin zu chronischen Gehirn- und Rückenmarksentzündungen. 
Ein wichtiger Hinweis zu Beginn der Infektion ist die sogenannte Wanderröte, eine sich ringförmig ausbreitende Rötung mit blassem Mittelfeld. Behandelt wird Borreliose mit Antibiotika, eine Impfung gibt es bislang nicht.

Was ist die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME)?

Auch die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) äußert sich etwa ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich durch grippeähnliche Symptome, also Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen. FSME kann zu schwerwiegenden Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks führen, mögliche Langzeitfolgen sind u.a. Lähmungen, Gleichgewichts-, Sprach- und Aufmerksamkeitsstörungen. Ein Medikament gegen FSME gibt es nicht, dafür aber eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt diese Impfung allen, die sich in einem FSME-Risikogebiet aufhalten. Dazu zählen große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie Teile Hessens, Thüringens und Sachsens.
Kinder können die Impfung bereits als Baby ab einem Alter von 12 Monaten erhalten.

Wie erfolgt ein Zeckenstich?

Die Zecke sucht sich eine exponierte Stelle, zum Beispiel eine hohen Grashalm. Von hier aus hängt sie sich an alles, was den Grashalm streift, zum Beispiel ein spielendes Kind. Oft krabbelt sie dann stundenlang am Körper umher, um eine geschützte Hautfalte zu finden. Am liebsten sticht sie dort zu, wo die Haut dünn, warm und gut durchblutet ist, also z.B. in den Kniekehlen, den Achseln, in der Leistenbeuge, am Haaransatz oder hinter den Ohren. Hier saugt sie sich fest und beginnt mit der Nahrungsaufnahme, wobei ihr Körper erheblich anschwillt. Bleibt die Zecke ungestört, kann dieser Vorgang mehrere Tage dauern. Besonders tückisch: Da der Speichel ein Betäubungsmittel enthält, bemerkt man einen Zeckenstich erst einmal nicht.

Welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich treffen?

Natürlich können wir unseren Kindern das Toben im Grünen nicht verbieten. Gerade kleine Kinder verstehen das Risiko noch nicht, das von Zecken ausgeht. Trotzdem gibt es einige Maßnahmen, die Eltern ergreifen können. Nach jedem Aufenthalt im Freien ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind sorgfältig nach Zecken absuchen. Überprüfen Sie dabei vor allem die gut durchbluteten Hautfalten. 
Schütteln Sie die getragene Kleidung gut aus. Achtung: Die meisten Zecken überleben einen Waschgang bis zu 40 Grad, deshalb sollte sich idealerweise noch eine Runde im heißen Wäschetrockner anschließen. Der richtige Zeckenschutz ist gar nicht so schwer!

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Checkliste: Wie kann ich das Risiko für mein Kind minimieren?

  • Ein Kleinkind sollte nach Möglichkeit nicht in hohem Gras, im Dickicht oder in Gebüschen spielen.
  • Bei Spaziergängen und Wanderungen sollten Kinder immer auf dem befestigten Weg bleiben.
  • Zecken stechen nicht durch Kleidung, deshalb sollte die Haut im Freien möglichst bedeckt sein. Geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und Beinen, feste, geschlossene Schuhe und eine Kopfbedeckung bieten also effektiven Zeckenschutz. Zusätzlich können lange Hosen in die Socken gesteckt werden.
  • Helle Kleidung hilft dabei, Zecken schneller zu entdecken.
  • Zusätzlich schützen sogenannte Repellentien, also Mittel zum Zeckenschutz wie z.B. ein Anti-Zecken-Spray oder eine Lotion zum Auftragen auf die Haut.
  • Bei längeren Aufenthalten in der Natur sollte man ein Werkzeug zur Zeckenentfernung im Gepäck haben, beispielsweise eine Pinzette.
  • Auch Haustiere mit Freigang können Zecken mit nachhause bringen und stellen so ein potentielles Risiko dar. Mit einem Zeckenhalsband oder einem Anti-Zecken-Mittel können Sie Ihren Vierbeiner schützen.

Wie entfernt man eine Zecke?

Einfache Zeckenentfernung

Was ist zu tun, wenn eine Zecke zugestochen hat?

Sollten Sie eine festgesogene Zecke auf der Haut Ihres Kindes entdecken, handeln Sie möglichst schnell. Eine Infektion mit FSME-Viren kann unmittelbar nach dem Einstich stattfinden, da die Viren sich im Speichel der Zecke befinden.
Bei den Borreliose-Bakterien dauert es länger, erst nach etwa 12-24 Stunden werden sie aus dem Darmtrakt der Zecke auf den Wirt übertragen. Durch eine schnelle Entfernung kann eine mögliche Borreliose-Infektion also noch verhindert werden.

Zu beachten ist, dass die Zecke nicht gedreht oder gequetscht werden darf. Auch sollte sie nicht mit Klebstoff, Öl, Benzin, Nagellackentferner oder Alkohol beträufelt werden, da dies zu einer schnelleren Übertragung von Bakterien und Viren führen kann.

Die Zeckenentfernung in einfachen Schritten:

  • Nutzen Sie zur Entfernung eine Pinzette, eine Zeckenzange oder eine sogenannte Zeckenkarte. Ist kein Zeckenentfernungs-Instrument vorhanden, erfassen Sie die Zecke vorsichtig zwischen den Fingernägeln.
  • Greifen Sie die Zecke möglichst nah an der Hautoberfläche, am besten an den Mundwerkzeugen; nicht am vollgesogenen Körper.
  • Bewegen Sie die Zecke leicht hin und her, um die Widerhaken am Stechapparat der Zecke zu lösen.
  • Ziehen Sie die Zecke vorsichtig senkrecht heraus, ohne sie zu quetschen oder zu drehen. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie nicht alle Teile der Zecke erwischen, eventuelle Reste werden vom Körper nach einiger Zeit abgestoßen.
  • Nach der Entfernung desinfizieren Sie die Einstichstelle z.B. mit einem antiseptischen Wundspray.
  • Beobachten Sie Wunde danach mehrere Wochen. Entwickelt sich die ringförmige Wanderröte oder zeigt Ihr Kind allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Optimaler Schutz: Die private Unfallversicherung von AXA

Gut zu wissen: Bei der privaten Risiko-Unfallversicherung von AXA sind auch Zeckenstiche mitversichert. So sind Sie und Ihre Familie finanziell abgesichert, sollte es aufgrund einer anschließenden Infektion mit Borreliose oder FSME zu langfristigen gesundheitlichen Folgen kommen.

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