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Hund sitzt im Büro und schaut auf einen Bildschirm

Wann darf der Hund mit ins Büro?

Hundeliebhaber:innen sind sich einig: Ein Hund im Büro verbessert nicht nur das Betriebsklima, sondern steigert auch die Lebensqualität der Vierbeiner. Doch kann ich meinen Hund einfach mit zum Arbeitsplatz bringen? Leider ist diese Frage nicht so einfach mit „Ja“ zu beantworten. Denn nur die Verantwortlichen in dem Unternehmen, für das Sie tätig sind, entscheiden über die Erlaubnis eines Bürohundes. 

Arbeitsrechtliche Regelungen: Wann darf der Hund mit ins Büro?

Sprechen Sie das Mitnehmen Ihres Hundes in das Büro definitiv mit Ihren Vorgesetzten vorher ab. Bringen Sie Ihren Hund ohne Absprache mit zum Arbeitsplatz, droht Ihnen eine Abmahnung und bei Wiederholungsfällen sogar eine verhaltensbasierte Kündigung. 

Laut §106 der Gewerbeordnung darf Ihr:e Arbeitgeber:in das Mitbringen Ihres Hundes in das Büro offiziell verbieten. Als einzige Ausnahme hier gelten Blindenhunde, da diese zur Verrichtung der Arbeit notwendig sind. Sollten Ihre Kolleg:innen ihre Hunde bereits mit in das Büro bringen, aber Ihnen wird das Arbeiten mit Hund untersagt, können Sie sich jedoch auf das Gleichbehandlungsgesetz berufen – denn dies ist gesetzlich nicht erlaubt. 

Warum ist ein Bürohund so erstrebenswert?

Für viele Start-Ups, Agenturen und moderne Unternehmen sind Hunde im Büro bereits normaler Alltag, denn das Arbeiten mit Hunden bringt zahlreiche Vorteile mit sich – und diese sind sogar wissenschaftlich belegt!

  • Gute Stimmung im Büro: Bei dem Streicheln eines Hundes oder auch anderen Tieren wird beim Menschen das Liebeshormon Oxytocin freigesetzt. Das macht nicht nur das Herrchen oder Frauchen glücklicher, sondern alle Anwesenden im Büro.
  • Erfolgreiches Teambuilding: Mit Sicherheit sind Sie nicht die einzige Person an Ihrem Arbeitsplatz mit Hund. Als Hundebesitzer:in wissen Sie, das Anfreunden von den Vierbeinern überträgt sich ebenso auf die Menschen. So lernen Sie vielleicht bisher unbekannte Kolleg:innen näher kennen.
  • Stressreduzierung: Eine Studie der Universität Buffalo in New York (USA) hat ergeben, dass der Blutdruck von Versuchspersonen in Stresssituation durch die Anwesenheit von Vierbeinern stark reduziert werden konnte. Eine Streicheleinheit vor einem wichtigen Meeting kann also tatsächlich Ihr eigenes Stresslevel senken. 
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit: Laut des „Bundesverband Bürohund“ vermeidet die Anwesenheit eines Bürohundes zudem die Ausbruchsrate von psychischen Erkrankungen bei Mitarbeiter:innen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die einzelnen Personen aus, sondern auch auf die Leistungsfähigkeit im gesamten Unternehmen.
  • Aktive Mittagspause: Anstatt die Mittagspause sitzend zu verbringen, betätigen Sie sich körperlich aktiv indem Sie eine Runde Gassi gehen. Vielleicht können Sie sogar ein oder zwei Kolleg:innen für einen Spaziergang an der frischen Luft überzeugen.
  • Positives Image: Ein weiterer Plus-Punkt aus Sicht der Arbeitgebenden ist das positive Unternehmens-Image bei dem Erlauben von Bürohunden. Denn besonders für Hundebesitzer:innen sind Jobs mit Hund im Büro durchaus attraktiver. Auch für Personen ohne Hund kann eine Jobausschreibung mit Hundeerlaubnis im Büro ansprechender klingen – Kuscheleinheiten sind damit garantiert!

Welcher Hund ist für das Büro geeignet?

Generell sind jegliche Hunde für den Job eines Bürohundes geeignet, ganz unabhängig von der Rasse oder Größe. Besitzen Sie eine Deutsche Dogge oder einen mächtigen Berner-Sennenhund, sollten Sie dies lieber einmal bei Vorgesetzten und auch Kolleg:innen im Vorhinein erwähnen. Grundlegend sollte Ihr Vierbeiner natürlich alle gängigen Kommandos kennen und vor allem gut sozialisiert sein. Für freundliche Vierbeiner oder auch Hunde mit Trennungsangst kann das Mitbringen zum Arbeitsplatz sich positiv auf die Lebensqualität der Hunde auswirken.

Ist Ihr Hund eher ängstlich im Umgang mit Menschen oder kommt schwer zur Ruhe in ungewohnten Umgebungen, sollten Sie Ihre Entscheidung zum Bürohund gegebenenfalls überdenken. Dennoch: Mit einer Menge Geduld und positivem Training kann jeder Hund auch an neue Gegebenheiten gewöhnt werden. Damit das Training nicht Ihre Arbeitszeit in Anspruch nimmt, sollten Sie eher vor oder nach der geregelten Arbeitszeit Ihren Hund langsam an das neue Umfeld gewöhnen – natürlich nur nach Absprache!

Unser Tipp: Ihr Hund sollte gepflegt sein

Nehmen Sie Ihren Hund mit zur Arbeit, sollten Sie auf jeden Fall auf die Sauberkeit Ihres Hundes achten! Regelmäßige Zahnreinigung und ein gepflegtes Fell ist ein Muss für jeden professionellen Bürohund. 

Welcher Job ist mit Hund im Büro geeignet?

Passende Jobs mit Bürohund sind jegliche Tätigkeiten, bei denen Sie die meiste Zeit an einem festen Arbeitsplatz verbringen. Tätigkeiten in der Buchhaltung, Jobs in kleinen Agenturen oder IT-Abteilungen sind nur einige Beispiele für mögliche Jobs mit Hunden im Büro. Arbeitsplätze mit viel Kundenkontakt  oder Jobs in lauten Großraum-Büros sind hingegen weniger geeignet. 

Wo positioniere ich meinen Hund im Büro?

Bei dieser Frage sollten Sie nicht nur die Vorlieben Ihres Vierbeiners berücksichtigen, sondern selbstverständlich auch Rücksicht auf Ihre Kolleg:innen nehmen. Um den passenden Platz für Ihren Hund im Büro zu finden, können Sie sich folgende Fragen stellen: 

  • Wo fühlt sich mein Hund am sichersten? Viele Bürohunde halten sich gerne geschützt unter dem Schreibtisch auf, so sind Sie Ihrem Herrchen oder Frauchen sehr nah und fühlen sich beschützt. Manche Bürohunde fühlen Sich dadurch eher eingeengt und präferieren einen Platz mit freier Sicht.
  • Wie vermeide ich, dass sich meine Kolleg:innen belästigt fühlen? Nicht jede:r Mitarbeiter:in freut sich über einen Hund am Arbeitsplatz. Teilen Sie sich Ihr Büro mit Personen, die vielleicht ängstlich gegenüber Hunden sind, sollten Sie dies auf jeden Fall respektieren. Suchen Sie ein Plätzchen, an dem Sie Ihren Hund im Büro anleinen können. 
  • Beeinträchtigt die Anwesenheit meines Hundes den Arbeitsalltag im Büro? Erhalten Sie beispielsweise viele Lieferungen oder haben direkten Kontakt zu Kund:innen, sollten Sie auch dies bei der Platzwahl berücksichtigen. Das Körbchen sollte nicht im Weg herumstehen oder tägliche Abläufe im Büro beeinträchtigen.

Wie beschäftige ich meinen Hund im Büro?

Jeder Vorzeigehund benötigt genügend Auslauf sowie mentale Auslastung, um sich im Büro entspannt und ruhig zu verhalten. Vor Ihrem Arbeitstag sollten Sie daher eine große Runde, am besten ohne Leine, mit Ihrem Vierbeiner gehen. Damit erleichtern Sie Ihrem Hund sich vorbildlich im Büro zu verhalten. Im besten Fall nimmt Ihr Bürohund nach der großen Gassirunde direkt ein Nickerchen, sodass Sie sich keine Gedanken darüber machen müssen, wie Sie Ihren Hund im Büro beschäftigen. Auch Ihre Mittagspause sollten Sie für einen Spaziergang nutzen, davon profitiert nicht nur Ihr Vierbeiner, sondern auch Sie selbst.

Alle physischen Aktivitäten können Sie vor dem Arbeitstag oder in der Mittagspause erledigen. Die mentalen Aktivitäten eignen sich hingegen hervorragend zur Beschäftigung Ihres Hundes im Büro. Pluspunkt: Die mentalen Spiele mit Ihrem Hund im Büro gewöhnen ihn zudem ideal an das neue Umfeld. Ihr Vierbeiner wird anfangen das Büro positiv zu assoziieren – und das ist der erste Schritt auf dem Weg zum perfekten Bürohund!

Mit Leckerlies Ihren Hund bei Laune halten

Verstecken Sie einfach ein paar Leckerlies in Ihrem Büro und lassen Sie Ihren Hund die Leckereien suchen. Das stimuliert ihn nicht nur mental, sondern lässt Ihn zudem das neue Umfeld erkunden.

Hund im Büro: Beispiele für physische vs. Mentale Auslastung

Physische Auslastung
Mentale Auslastung
  • großer Spaziergang an langer Leine oder ohne Leine
  • Fahrrad fahren oder Joggen mit Hund
  • Apportieren von Bällen, Frisbees etc.
  • Spielen mit anderen Hunden
  • Lernen von Tricks und Kommandos
  • Futterspielzeug (Kongs, Leckmatten etc.)
  • Nasenarbeit/Suchspiele
  • Intelligenzspielzeug (Puzzles etc.)

Nachteile: Was tun, wenn der Hund im Büro nervt

Hunde am Arbeitsplatz sollten weder dem Herrchen oder Frauchen zur Last fallen, noch die Kolleg:innen von der täglichen Arbeit abhalten. Störendes Verhalten wie lautes Bellen oder ständiges Fragen nach Aufmerksamkeit sollten bei keinem Bürohund auftreten. Aber was ist zu tun, wenn der Hund im Büro bellt? 

Egal wie wild sich Ihr Hund im Büro verhält, bewahren Sie immer Ruhe. Denn wenn Sie eine ruhige aber bestimmende Ausstrahlung haben, wird Ihr Vierbeiner Ihnen leichter gehorchen. Zeigt Ihr Hund störendes Verhalten, sollten Sie sich auf die Suche des Problems begeben: Warum bellt Ihr Hund?

Was macht Ihren Hund so unruhig? Muss Ihr Hund eventuell auf die Toilette oder ist nicht genügend ausgelastet? Nur wenn Sie den Auslöser des Problems gefunden haben, können Sie beginnen daran zu Arbeiten. 

Gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner langsam an das Büro Umfeld

Gewöhnen Sie Ihren Hund ganz langsam an den Alltag im Büro. Zeigen Sie Ihrem Hund das erste Mal das Büro, ohne direkt lange dort zu bleiben. Das nächste Mal können Sie ihn eine Stunde mitnehmen, danach einen Vormittag, usw., bis sich Ihr Vierbeiner an das neue Umfeld gewöhnt hat.

Sollte Ihr Hund dennoch Verhaltensprobleme im Büro zeigen, präferiert er es vielleicht Zuhause auf dem Sofa zu bleiben. Wie auch wir Menschen hat jeder Hund seinen eigenen Charakter: Manche sind sozial, andere sind echte Couch-Potatoes – hören Sie daher auch auf die Zeichen Ihres Hundes!

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