Hund entlaufen: Tipps für die Suche und rechtliche Hinweise

Warum Hunde überhaupt weglaufen

Wenn ein Hund davonläuft, ist das potenziell auf verschiedene Ursachen zurückzuführen:

• Angst oder Schreck: Knallgeräusche, Feuerwerk oder ungewohnte Situationen können Fluchtinstinkte auslösen.
• Jagdmotivation: Viele Hunde folgen instinktiv einer Fährte von Wildtieren.
• Ungewohnte Umgebung: Besonders nach einem Umzug oder auf Reisen laufen Hunde eher fort, weil sie sich orientierungslos fühlen.
• Neugier oder Spieltrieb: Manche Vierbeiner entfernen sich einfach, um die Umgebung zu erkunden.

Das Wissen um diese Gründe hilft, gezielter nach dem entlaufenen Hund zu suchen, zum Beispiel im Wald bei Jagdtrieb oder in der Nachbarschaft bei Orientierungslosigkeit.

• Umgebung absuchen: Kehren Sie an den Ort zurück, an dem Ihr Hund davongelaufen ist. Viele Hunde bleiben in der Nähe oder kehren nach einiger Zeit dorthin zurück.
• Bekannte Wege prüfen: Kontrollieren Sie Strecken, die Ihr Hund aus Spaziergängen kennt. Dazu zählen die Nachbarschaft, der Park oder der Wald.
• Ansprechbare Signale nutzen: Rufen Sie den Namen, verwenden Sie vertraute Kommandos oder pfeifen Sie. Oft reagieren entlaufene Hunde auf bekannte Stimmen und Geräusche.
• Geruch einsetzen: Lassen Sie ein getragenes Kleidungsstück, eine Decke oder das Lieblingsspielzeug am Entlaufort zurück. Vertrauter Geruch kann den Hund anlocken.

• Polizei oder Ordnungsamt: Vor allem dann, wenn Gefahr für den Straßenverkehr besteht oder der Hund aggressiv wirkt.
• Gemeinde oder Tiermeldezentrale: Ein entlaufener Hund gilt rechtlich als Fundtier. Finder sind verpflichtet, den Fund beim Ordnungsamt oder Fundbüro zu melden. Für Halter besteht bundesweit keine Pflicht. Viele Gemeinden empfehlen die Meldung aber ausdrücklich.
• Tierheime und Tierschutzvereine: Hier werden häufig entlaufene Hunde abgegeben. Eine schnelle Meldung erleichtert die Zuordnung.
• Tierärzte im Umkreis: Viele Finder bringen einen aufgegriffenen Hund direkt in eine Tierarztpraxis, wo Chip oder Tätowierung ausgelesen werden.
• Nachbarschaft: Bitten Sie Anwohner, Spaziergänger oder Bekannte, die Augen offen zu halten. Auch Suchmeldungen in der Nachbarschaftsgruppe helfen.
• Förster, Jäger oder Jagdpächter: Vor allem, wenn der Hund in Waldgebieten fortgelaufen ist.

Kennzeichnung und Registrierung

In vielen Bundesländern besteht die Pflicht, Hunde eindeutig mit einem Mikrochip zu kennzeichnen. Eine Tätowierung wird nur noch bei älteren Tieren anerkannt, die vor 2011 entsprechend markiert wurden.

Auch wenn es in Deutschland keine bundesweite Pflicht gibt, empfiehlt sich die Registrierung in einem Haustierregister wie TASSO oder Findefix dringend. Nur so kann die Chipnummer eindeutig Ihrem Hund zugeordnet werden. Dadurch ist es im Notfall deutlich einfacher, einen entlaufenen Hund seinem Besitzer zurückzugeben.

Meldepflichten

Ein entlaufener Hund gilt rechtlich als Fundtier. Deshalb sollten Sie ihn beim Ordnungsamt, Fundbüro oder der Gemeinde melden. In vielen Kommunen ist diese Meldung sogar ausdrücklich vorgeschrieben.

Wird der Hund von Polizei oder Gemeinde aufgegriffen, können Gebühren für Transport, Unterbringung oder medizinische Versorgung anfallen. Verursacht der entlaufene Hund Polizei-Kosten, so muss auch diese unter Umständen der Halter zahlen.

Entlaufener Hund als Ordnungswidrigkeit

Ein entlaufener Hund ist nicht automatisch eine Ordnungswidrigkeit. Erst wenn durch das Entlaufen Pflichten verletzt werden – zum Beispiel die Leinen- oder Aufsichtspflicht – oder wenn eine Gefahr für Menschen, Tiere oder den Straßenverkehr entsteht, können Behörden den Vorfall als Ordnungswidrigkeit einstufen und ein Bußgeld verhängen.

Die genaue Regelung hängt vom jeweiligen Bundesland ab.

Schäden durch entlaufene Hunde

Verursacht ein entlaufener Hund einen Schaden, haften grundsätzlich Sie als der Besitzer. Das gilt für Personen- wie auch für Sachschäden. Und das wird dann nicht selten teuer für Sie.

Wenn ein Hund entlaufen ist, gibt es nicht nur Sorgen um den Vierbeiner, sondern auch Risiken für andere. Läuft ein Hund auf die Straße und verursacht einen Unfall oder verletzt ein entlaufener Hund ein anderes Tier, entstehen für Sie als Halter hohe Kosten. In solchen Fällen schützt eine Hundehaftpflichtversicherung.

Wann die Hundehaftpflicht greift

• Personenschäden: Eine Passantin stürzt, weil Ihr Hund davongelaufen ist und über den Gehweg rennt.
• Sachschäden: Ein Auto fährt in den Graben, weil der Hund plötzlich auf die Fahrbahn läuft.
• Schäden an Tieren: Der Hund verletzt einen Artgenossen beim unkontrollierten Zusammentreffen.

Warum die Hundehaftpflicht so wichtig ist

• Sie schützt Hundehalter vor den finanziellen Folgen bei Schadensersatzansprüchen.
• In vielen Bundesländern ist die Hundehaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben.
• Ohne Versicherung müssen Besitzer im Ernstfall privat haften – oft in fünfstelliger Höhe.

Die Hundehaftpflicht deckt keine Eigenschäden ab. Wenn Ihr Hund entlaufen ist und sich selbst verletzt oder Schaden an Ihrem Eigentum verursacht, müssen Sie die Kosten selbst tragen.

Mit der Hundehaftpflichtversicherung von AXA sind Sie umfassend abgesichert. So können Sie sich im Fall der Fälle darauf verlassen, dass Schäden durch Ihren entlaufenen Hund übernommen werden.

Rechtliche Hinweise

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