Neutrales Bild von AXA

AXA Kunstsammlung Ernst Wilhelm Nay

Hintergrundwissen zum Künstler und seinen Werken

Mit der Arbeit am Zyklus der Lofoten-Bilder, der expressivsten Phase seines Werkes, begann Nay erst nach der Rückkehr in sein Berliner Atelier. Als Ausgangspunkte dienten ihm Zeichnungen und Aquarelle, die während der Reise entstanden waren. Nay übersetzte seine Eindrücke der nordischen Landschaft in eine zeichenhafte Bildsprache aus kaleidoskopartig aufgesplitterten Formen.
Wie in einem Mosaik rhythmisieren klar voneinander abgegrenzte, kontrastierende Farbzonen die Bildfläche. Sie evozieren eine elementare Dynamik, in der die Gruppe der auf das Wesentliche reduzierten menschlichen Figuren nicht dominiert, sondern Teil eines umfassenden kosmischen Gefüges ist.

Gerade noch erahnbar ist die Darstellung einer Szene, in der Fischer ihre Netze einholen - ein archaisches Motiv, das Nay bereits seit Mitte der dreißiger Jahre beschäftigte und das er ins Metaphysische wendete. Schon im Arbeitsakt der Ostseefischer, bei denen Nay gelebt hatte, hatte er einen "Klang von urchristlicher Gemeinschaft" vernommen, der wenig später auch in den Bildern des Lofoten-Zyklus einen malerischen Ausdruck fand.
(s. AXA ART, Corporate Collecting today, 2000, S. 106)

Lebenslauf

  • 1902 Ernst Wilhelm Nay wird am 11. Juni in Berlin geboren
  • 1925-1928 Studium an der Berliner Hochschule für Bildende Künste bei Karl Hofer
  • 1928 Studienreise nach Paris
  • 1937 Aufenthalt in Norwegen und auf den Lofoten; Nay erhält durch Vermittlung des Lübecker Museumsdirektors C.G. Heise ein von Edvard Munch finanziertes Arbeitsstipendium
  • 1940 Infanterist in Frankreich
  • 1945-1948 Künstlerische Verarbeitung der Kriegs- und Nachkriegszeit in den "Hekatebildern"
  • 1949-1951 Neubeginn mit den "Fugalen Bildern"
  • 1950 Erste Retrospektive in der Kestner-Gesellschaft Hannover
  • 1951 Übersiedlung nach Köln
  • 1955 Nays "Scheibenbilder" entstehen
  • 1963 Neue Werkphase: "Augenbilder", Reise nach New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles und Mexiko
  • 1965 Neuer Stil seines Spätwerks, Entstehung zahlreicher Aquarelle
  • 1968 Anfang April entsteht Nays letztes Bild "Weiß-Schwarz-Gelb" in drei Varianten, am 8. April stirbt Ernst Wilhelm Nay an Herzversagen in seinem Haus in Köln