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Rettungskarten im Auto platzieren

Ein Blatt Papier kann Leben retten

Jede Minute zählt, wenn bei einem Verkehrsunfall Menschenleben in Gefahr sind. Aber gerade die moderne Konstruktionstechnik im Automobilbau erweist sich oft als Hürde für die Helfer. Die Rettungskarte gibt überlebenswichtige Informationen auf dem kurzen Dienstweg.

Neuwagen sind der Härtefall für Retter

Die hochentwickelte Sicherheitstechnik der Neuwagen hat zwei Seiten: Stabile Karrosseriestrukturen und die komplexe Technik von Airbags und Gurtstraffern haben dafür gesorgt, dass sich die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert hat. Was gut für die Sicherheit der Insassen bei einem Crash ist, wird danach zur Hürde für die Rettungsdienste. Wenn es darum geht, Unfallopfer aus dem Fahrzeug zu befreien, lassen die modernen hochfesten Stähle und Karrosserieversteifungen selbst leistungsfähige Rettungswerkzeuge immer häufiger scheitern. Wertvolle Zeit verstreicht bei der Suche nach geeigneten Stellen zum Aufschneiden des Wracks. Auch das Auffinden und Abklemmen der Batterie zum Brandschutz ist immer häufiger ein Problem. Untersuchungen der ADAC-Luftrettung und –Unfallforschung belegen: Je neuer das Fahrzeug ist, desto länger dauert die Rettung. Bei Fahrzeugen der Baujahre 2005 bis 2007 konnten nur noch 20 Prozent der Rettungseinsätze in weniger als 50 Minuten abgeschlossen werden. Bei Autos der Baujahre 1990 bis 1992 gab es noch doppelt so viele Fälle mit Rettungszeiten unter 50 Minuten.

Die Rettungskarte schenkt Minuten, die entscheiden können

Eine Initiative des ADAC ist die Rettungskarte, die wesentliche Angaben für die Rettungskräfte enthält, um Ungewissheiten und Verzögerungen zu vermeiden: Die Karte zeigt die Position von Karrosserieversteifungen, Tank, Airbags, Gasgeneratoren und mehr. Zudem informiert sie auf einen Blick, wo die geeigneten Schneidebereiche des Fahrzeugs liegen. Nach Einschätzung der ADAC-Unfallforschung könnte die Zahl der Verkehrstoten in Europa um bis zu 2 500 Personen pro Jahr reduziert werden, wenn jedes Auto eine Rettungskarte an Bord hätte.
Ein DIN A 4-Blatt hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite kann Ihr Leben und das Ihrer Mitfahrer retten. Verbände der Hersteller und Importeure (VDA und VDIK) stellen solche Rettungskarten bereits online zum einfachen Download zur Verfügung. Inzwischen bieten nahezu alle Automobilhersteller die Rettungskarte für ihre Modelle an.

Jetzt ist der richtige Augenblick, um vorzusorgen. Besuchen Sie einmal die Website Ihrer Automarke und suchen Sie dort noch Links und Downloads zu der jeweiligen Rettungskarte Ihres Fahrzeugs.

Lebensretter am richtigen Ort

In mehr als 90 Prozent der Unfälle ist die Sonnenblende auf der Fahrerseite der geeignete Ort für die Rettungskarte. Um sicher zu gehen, hat der ADAC mit einem Fahrzeug 30 Crashtestversuche nacheinander durchgeführt. Auch nach dem letzten Versuch befand sich die Rettungskarte noch an der vorgesehenen Stelle. Wenn hinter der Sonnenblende keine Lasche vorhanden ist, kann man die Karte mit einem gewöhnlichen Klettband befestigen. Zusätzlich zur Rettungskarte empfiehlt der ADAC den Aufkleber, der auf der Windschutzscheibe darauf hinweist, dass sich eine Rettungskarte an Bord befindet. In den Geschäftsstellen des ADAC bekommt man den Aufkleber kostenlos.

Sicherheit in Zukunft

Die Europäische Union plant die Einführung eines flächendeckenden elektronischen Sicherheitssystems: Das satellitengestützte Notfallsystem eCall soll in alle Neufahrzeuge eingebaut werden, um bei einem Unfall automatisch die nächste Notfallzentrale anzurufen und wesentliche Daten des Unfalls übermitteln. Dabei könnten dann auch die technischen Informationen für die Rettungskräfte sein. Bis es soweit ist, kann ein Blatt Papier unkompliziert und effektiv Leben retten. Nahezu alle Hersteller und Importeure bieten mittlerweile die vom ADAC geforderten standardisierten Rettungskarten an. Für Inhalt und Darstellung sind die Hersteller selbst verantwortlich.

Machen Sie mit und besorgen Sie sich die Rettungskarte für Ihr Fahrzeug, wenn Sie sie noch nicht haben. Denn die Karte kann im Notfall Leben retten.

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