Home Altersvorsorge Altersvorsorge für Frauen: Rechtzeitig und richtig handeln!
Junge Frau macht Kaffee in einem Café

Wie Frauen frühzeitig für das Alter vorsorgen

Frauen erhalten im Durchschnitt noch immer deutlich weniger Rente als Männer. Wie Sie rechtzeitig und richtig handeln, zeigen wir.

Frauen arbeiten der Familie zuliebe immer noch häufiger in Teilzeitjobs als Männer und sind zudem öfter als Männer in Branchen beschäftigt, in denen ein geringer Lohn gezahlt wird. Viele von ihnen können deshalb nur eine kleine Rente erwarten oder werden im Alter auf die Grundsicherung  angewiesen sein - wenn sie nicht vorher etwas für ihre finanzielle Absicherung im Alter tun.

Warum ist Altersvorsorge für Frauen wichtig?

Altersvorsorge ist für Frauen wichtig, weil Frauen in der Regel geringere Einkommen haben und häufiger ihre Karriere unterbrechen, um sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu kümmern. Dies kann dazu führen, dass Frauen im Alter weniger Geld zur Verfügung haben. Zudem leben Frauen im Allgemeinen länger leben als Männer und haben deshalb eine längere Rentenzeit. 
Eine gute Vorsorge ist daher wichtig, um sicherzustellen, dass Frauen im Alter finanziell abgesichert sind.

Oftmals entsteht eine Rentenlücke

Von der Rente wünschen sich die meisten Menschen eine Sicherung ihres bisherigen Lebensstandards. Das klappt nicht immer, vor allem, wenn man nicht über Jahrzehnte in Vollzeit gearbeitet hat, einen gutes Gehalt hatte oder ausreichend privat vorgesorgt hat. So ist der Blick auf das eigene Rentenkonto oft eher ernüchternd, vor allem für Frauen – insbesondere Alleinerziehende, Geschiedene oder Mütter, die sich für die Familienarbeit entschieden haben. Wenn Sie früh anfangen für die Rente zu sparen, kann auch ein kleiner Betrag ein besseres Auskommen im Alter sichern.

Altersvorsorge für Frauen in Teilzeit

Mehr als zwei Drittel der Mütter in Deutschland arbeiten in Teilzeit und meist bleiben sie dabei. Von einer Teilzeit- in eine Vollzeitstelle zu wechseln ist hierzulande schwer. Führungspositionen in Teilzeit gibt es so gut wie gar nicht. So kommt es, dass die mittleren Einkommen der Frauen in Deutschland im Schnitt um 22% unter denen der Männer liegen. Durchschnittlich bewegt sich die Rente für Frauen um die 500 Euro – also unter dem Lebensminimum, wie eine Rentenstudie der Freien Universität Berlin zeigt.  Altersarmut ist die Folge. Vielen Frauen ist nicht bewusst , dass sie sich um ihre Vorsorge selbst kümmern müssen.

Altersarmut: Darum sollten Frauen ihre Vorsorge im Blick haben

Das „Schreckgespenst“ der Altersarmut geistert bereits durch Medien und Köpfe. Nicht ohne Grund: Schon heute leben rund 10% der deutschen Rentnerinnen unter der Armutsgrenze. Frauen haben in der Regel eine längere Lebenserwartung als Männer und sind häufiger von Altersarmut betroffen. Daher wird empfohlen, dass sie etwas mehr als 15% ihre Jahres-Einkommens für die Altersvorsorge sparen sollten, um sicherzustellen, im Alter ausreichend finanzielle Mittel zu haben. Je früher Frauen sich deshalb mit dem Thema beschäftigen und vorsorgen, umso besser.

Tipp: Klären Sie Ihr Rentenkonto

Fehlende Zeiten oder falsche Daten können Ihre Rente schmälern. Je früher Sie sich darum kümmern, umso besser. Später kann es teilweise schwierig werden, die entsprechenden Unterlagen beizubringen. In jeder Stadt gibt es ehrenamtliche Versichertenberater, die Sie kostenlos dabei unterstützen. Und: Wenn Sie Mutter sind, sollten Sie die Anrechnung der Kindererziehungszeiten beantragen.

Vor- und Nachteile – Varianten der privaten Altersvorsorge

Je früher eine Frau mit der Vorsorge beginnt, desto mehr Zeit hat sie, um Geld anzusparen und zu investieren. Wir zeigen exemplarische Wege zur Vorsorge samt Vor- und Nachteilen auf:

Private Rentenversicherung
Für alle Frauen, die Wert auf eine flexible Altersvorsorge legen (auch nicht Erwerbstätige).
Vorteile
Nachteile
  • kann mit oder ohne Garantieverzinsung abgeschlossen werden
  • Beiträge nicht steuerlich absetzbar
  • mit oder ohne Investition in Fonds
  • geringe Besteuerung der Rentenzahlung (Ertragsanteilsbesteuerung), bzw. hälftige Ertragsbesteuerung der Kapitalauszahlung nach 12 Jahren und vollendetem 62. Lebensjahr
 
  • flexibel und auf Wunsch mit Berufsunfähigkeitsschutz
 
  • Auf Wunsch kann ein Verwertungsausschluss (Hartz 4 sicher) vereinbart werden.
 
Basisversorgung (Rürup-Rente)
Für Selbständige und Freiberuflerinnen sowie Arbeitnehmerinnen und Beamtinnen
Vorteile
Nachteile
  • Die Beiträge sind im Rahmen der steuerlichen Höchstgrenzen vollständig (seit 2023) absetzbar
  • Im Alter teilweise (ab 2040 voll) steuerpflichtig
  • Produkte mit individueller Garantiehöhe möglich
  • stark eingeschränkte Flexibilität
  • Auf Wunsch mit steuerlich gefördertem BU-Schutz
 
  • Hartz IV-sicher (neu: Bürgergeld)
 
Betriebsrente (bAV)
Für alle Arbeitnehmerinnen in beständigem Arbeitsverhältnis, Top-Verdienerinnen mit hohen Versorgungslücken
Vorteile
Nachteile
  • Steuer- und sozialabgabenfreie Beiträge
  • Im Alter steuer- und sozialabgabenpflichtig
  • Oft Beteiligung des Arbeitgebers
  • Einbindung des Arbeitgebers erforderlich (aber es besteht ein Rechtsanspruch auf eine Entgeltumwandlung in die bAV)
  • VL-Leistungen als Beitrag zur bAV möglich
  • Keine vorzeitige Verfügbarkeit
  • Rente und einmaliges Kapital möglich
 
  • Kein Verlustrisiko und gesichert im Rahmen des Bürgergeldes
 
  • Einfache Fortsetzungsmöglichkeiten bei Ausscheiden (über neuen Arbeitgeber oder private Fortsetzung)
 
  • Mehrfache staatliche Förderung möglich durch Nutzung verschiedener Durchführungswege
 

Tipp: Sicherheit geht vor Rendite

Allgemein zählt: Sicherheit geht vor Rendite. Achten Sie in jedem Fall auf einen Vertrag mit einem für Sie kalkulierbaren bzw. akzeptablen Risiko. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Rentenversicherung, womit Sie sich lebenslange Liquidität und finanzielle Sicherheit fürs Alter sichern. Anlageformen mit Investmentfonds können höhere Gewinne erzielen, sind dafür aber auch unberechenbarer und riskanter. Wenn möglich, kann auch ein Eigenheim eine gute Lösung sein – keine Miete mehr zahlen zu müssen, bedeutet eine indirekte Rente und gibt Ihnen im Alter einen finanziellen Spielraum.

Häufig gestellte Fragen

Wir geben Ihnen weitere Informationen, die sich aus Ihrer Lebenssituation ergeben.

Wie funktioniert es für Frauen in der gesetzlichen Rentenversicherung?

Entgeltpunkte und aktueller Rentenwert

Die Höhe der zu erwartenden gesetzlichen Rente hängt davon ab, wie lange und wie viel in die Rentenkasse eingezahlt wurde. Je mehr und je länger eine Frau während ihres Arbeitslebens eingezahlt hat, desto mehr Rente bekommt sie. Gerechnet wird in Entgeltpunkten. Als Arbeitnehmer bekommt man derzeit auf seinem Rentenkonto je einen Punkt gutgeschrieben, wenn man mit seinem jährlichen Gehalt im Bundesdurchschnitt liegt. Verdient man weniger, erhält man entsprechend weniger als 1 Punkt, verdient man mehr, so erhöht sich die Punktegutschrift auf über 1 Punkt.

Die „verdienten“ Entgeltpunkte werden zum Rentenbeginn mit dem Rentenwert multipliziert und ergeben so die Altersrente. Liegt der tatsächliche Renteneintritt vor oder nach der Regelaltersgrenze, so verringert bzw. erhöht sich die Altersrente entsprechend. Wenn Sie mindestens 27 Jahre alt sind und bereits fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, erhalten Sie von der Deutschen Rentenversicherung jährlich einen Überblick über die zu erwartenden Zahlungen. Der Rentenwert ist dabei der Gegenwert, der einem Entgeltpunkt entspricht. Dieser wird immer wieder der wirtschaftlichen Situation angepasst. Aktuell beträgt er 36,02 Euro für Westdeutschland und 35,52 Euro für Ostdeutschland. (Quelle: Deutsche Rentenversicherung, 2023)

Was ist die richtige Altersvorsorge für Frauen ab 40?

  • Riester-Rente: eine staatlich geförderte Altersvorsorge, bei der Beiträge mit staatlichen Zulagen und Sonderausgabenabzug gefördert werden
  • Basisversorgung: eine private Altersvorsorge, die sich besonders an Selbstständige und Hochverdiener richtet und ebenfalls staatlich gefördert wird
  • Berufsständische Versorgungswerke: Versorgungswerke für bestimmte Berufsgruppen, z.B. Ärzte oder Rechtsanwälte, die oftmals eine zusätzliche Altersvorsorge darstellen
  • Betriebliche Altersversorgung (bAV): eine Altersvorsorge, die von Arbeitgebern angeboten wird und in die Beiträge oft aus dem Gehalt des Angestellten und Arbeitgebers einfließen.
  • Private Altersvorsorge: Frauen ab 40 können auch ihr eigenes Geld in private Altersvorsorge-Produkte wie Aktienfonds, Rentenversicherungen oder Immobilien investieren.

Welche finanzielle Absicherung gibt es für Frauen ab 50?

Für Frauen ab 50 sind die besten Möglichkeiten für die Altersvorsorge in der Regel diejenigen, die eine Kombination aus Sicherheit und Wachstum bieten. Hier sind einige Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können:

  • Immobilieninvestitionen: Immobilien können eine stabilen und kontinuierlichen Cashflow im Ruhestand bieten und zusätzlich können sie auch im Wert steigen.
  • Rentenfonds: Diese Art von Investmentfonds investieren in Anleihen und sind in der Regel weniger volatil als Aktienfonds, bieten aber immer noch die Möglichkeit auf Wachstum.
  • Staatliche Rentenversicherung: Es gibt auch die Möglichkeit, sich auf die staatliche Rentenversicherung zu verlassen, sie ist jedoch für viele Menschen nicht ausreichend.

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