Frau beschäftigt sich mit der Steuererklärung

So finden Sie die passende private Altersvorsorge

Wie die passende Altersvorsorge aussehen kann und welche wichtigen Dinge man vor dem Abschluss bedenken sollte, hat AXA im Interview mit Herrn Prof. Dr. Ralf Korn für Sie zusammengefasst. Prof. Korn ist renommierter Finanz- und Versicherungsmathematiker und kennt sich mit Lebensversicherungen, Altersvorsorge und speziellen Fondsprodukten bestens aus.

In jungen Jahren denkt man kaum daran – wird man älter, freut man sich schon auf ihn: den Ruhestand. Vorbei sind die stressigen Zeiten des Arbeitslebens. Aber so richtig auf den Ruhestand freuen kann sich nur jemand, der rechtzeitig privat vorgesorgt hat: Denn oft bremsen die finanziellen Mittel viele Unternehmungen aus. Reicht die Rente, für die man sein ganzes Arbeitsleben eingezahlt hat, wirklich aus? In den meisten Fällen nicht! Mit einer privaten Altersvorsorge lässt sich die Versorgungslücke zwischen dem Verdienst als aktiver Arbeitnehmer und der Rente schließen bzw. minimieren.

Herr Prof. Korn, warum sollte eine private Altersvorsorge abgeschlossen werden?

Ralf Korn: Im Gegensatz zu früheren Generationen, die sich bei Eintritt in die Rente mit 65 Jahren zumeist darauf konzentrierten, Kinder und Enkelkinder zu unterstützen – auch finanziell – ist die heutige Rentnergeneration viel aktiver und wird viel älter. Eine heute 65-jährige Frau wird statistisch gesehen rund 94 Jahre alt – ein Mann 90. Das hat natürlich Auswirkungen. Das aktivere Leben kostet einfach mehr Geld, weil Rentner reisen möchten und sich viele andere Hobbies  ebenso gönnen. Wer nicht privat vorgesorgt hat, kann sich all das im Alter einfach nicht leisten. 

Deshalb ist es wichtig, zusätzlich zur staatlichen Rente privat und eigenverantwortlich vorzusorgen. Je früher man damit beginnt, desto geringer sind die Beiträge. Es gehört natürlich auch eine gewisse Disziplin zum Sparen, die ohne Vertrag – also Monat für Monat einfach so etwas zur Seite zu legen – von den meisten nicht durchgehalten wird. Schließt man eine private Altersvorsorge ab, funktioniert das automatisch und systematisch.

Aber ist es nicht besser – gerade vor dem Hintergrund des ständigen „Auf und Ab“ an den Kapitalmärkten und des sinkenden Garantiezins – in erster Linie auf die gesetzliche Rente zu setzen?

Ralf Korn: Als die gesetzliche Rentenversicherung 1889 von Otto von Bismarck eingeführt wurde, sah dieses System sehr vielversprechend aus. Alle Arbeiter zwischen 16 und 70 Jahren mussten in die Rentenversicherung einzahlen, damit stand ihnen ab 70 Jahren eine Rente zu. Das System funktionierte, da die durchschnittliche Lebenserwartung damals bei 40 Jahren lag – also kaum jemand Geld aus dem Rententopf herausbekommen hat. Mit zunehmender Lebenserwartung und früherem Renteneintritt funktionierte das nachfolgend eingeführte Umlagesystem dann nicht mehr.

Das erkannte auch der Staat im Jahre 2001 und unterstützt seitdem die private Altersvorsorge durch steuerliche Förderung (z.B. Riester-Rente). Somit setzt sogar der Staat auf private Vorsorge der Bundesbürger. Auf den Punkt gebracht: Die gesetzliche Rente ist mittlerweile so stark gesunken, dass sie als Vollversorgung  nicht mehr ausreicht. Verlässt man sich nur auf die gesetzliche Rente, ergibt das eine große Versorgungslücke zwischen dem Letztbezug als Arbeitnehmer und der Rentenauszahlung.

Zum Auf und Ab an den Kapitalmärkten wäre zu bemerken, dass sich dies nur auf bestimmte Arten und Verträge der Altersvorsorge auswirkt. Bei sogenannten Fondsgebundenen Lebensversicherungen wirkt sich das zum Beispiel aus – es hängt aber auch von der Laufzeit des Vertrages ab. Bei kurzen Laufzeiten kann man von einer Hochphase durchaus profitieren aber – durch starke Kursabfälle – auch weniger gut aussteigen. Bei langen Anlagezeiten relativieren sich die Schwankungen. Bei klassischen Lebensversicherungen ist zwar die Verzinsung auf den ersten Blick nicht so hoch, Schwankungen an der Börse wirken sich auf diese Form der Altersvorsorge jedoch nicht aus.

Worauf sollte der Kunde bei der Wahl eines Altersvorsorgeproduktes achten?

Ralf Korn: Eine Grundregel lautet: Man sollte sich nichts kaufen, was man sich nicht leisten kann. Wenn man das Gefühl hat, nur noch für die Altersvorsorge zu leben – und nicht auch im Hier und Jetzt – führt dies zu einer Unzufriedenheit mit dem Produkt und mit der ganzen Thematik an sich. Eine ganz wichtige Frage sollte im Vorfeld geklärt werden: Kann ich mit einer gewissen Unsicherheit in Bezug auf die Gewinnerwartung leben? Wenn ja, dann ist es sinnvoll, über eine Anlage im Fondsbereich nachzudenken – wenn nein, dann wird vermutlich eine klassische Lebensversicherung das passende Produkt darstellen. Ein weiterer Punkt ist, dass man das Produkt auch selbst verstehen können muss, um sich damit identifizieren zu können. Auf den Punkt gebracht: Man muss die Form der Altersvorsorge verstehen, es sich leisten und damit umgehen können – erst dann hat man sich richtig entschieden.

Welche Arten von Altersvorsorgeprodukten bieten sich für den Kunden an?

Ralf Korn: Wie bereits angesprochen, in erster Linie klassische Lebensversicherungen und (teils) Fondsgebundene Lebensversicherungen. In der klassischen Lebensversicherung gibt es einen Garantiezins, der bei näherer Betrachtung nicht so niedrig ist, wie er aussieht – um diesen auf einer Bank zu erhalten, muss man sich schon gehörig umsehen. Darüber hinaus ist er – wie der Name schon sagt – garantiert. Der Garantiezins ist somit die Untergrenze der zu erwartenden Verzinsung. Meistens ergibt sich jedoch sogar eine höhere Rendite, da Versicherungsunternehmen verpflichtet sind, erwirtschaftete Gewinne zum Großteil an ihre Kunden weiterzugeben – dies erhöht die tatsächliche Verzinsung. Bei Fondsgebundenen Lebensversicherungen zahlt man in einen Fonds ein, der von Fondsmanagern verwaltet wird und dadurch höhere Renditen abwerfen kann. Diese Form bietet sich für risikofreudigeres Klientel an. Eine Mischform aus Fonds und Garantie ist für viele ideal. Hierbei wird auch teilweise in Indexprodukte investiert und durch die sogenannte „Bruttobeitragsgarantie“ erhält man garantiert alles zurück, was eingezahlt wurde. Die Relax Rente von AXA ist zum Beispiel eine solche Mischform.

Eine letzte Frage, Herr Prof. Korn: Was sollte der Kunde bei der Wahl des Versicherers beachten?

Ralf Korn: Eine Versicherung abzuschließen – vor allem eine mit einer so langen Laufzeit, wie bei der privaten Altersvorsorge – setzt immer ein großes Vertrauen in die Gesellschaft und vor allem in den persönlichen Berater voraus. Damit ist das Vertrauen in die finanzielle Leistungsfähigkeit und das Image der Gesellschaft wichtig – ebenso das Vertrauen in die Kompetenz und Ehrlichkeit des Beraters. Natürlich ist das Produkt an sich auch ein Entscheidungskriterium. Kurz gesagt: Die wirtschaftliche Komponente und die persönliche müssen einfach stimmen und der Kunde muss sich mit der Wahl des Versicherers wohl und sicher fühlen.

Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview, Herr Prof. Korn. Damit haben unsere Leser einen sehr wichtigen Einblick in die Welt der Altersvorsorge bekommen.

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