Öffentlicher Dienst | Das Plus von AXA

Voller Einsatz für die Zukunft unserer Kinder – Erzieherinnen und Erzieher

Kindererziehung ist manchmal nicht ganz einfach – das wissen die meisten Eltern. Da ist es umso bewundernswerter, dass es Menschen gibt, die sich für die Erziehung von Kindern einsetzen und sich diese Aufgabe zum Beruf machen. Das kann auch stressig sein – aber eine Umarmung oder ein herzliches Lachen eines glücklichen Kindes entschädigt für vieles.

Die Kindererziehung ist eine der wenigen Berufsgruppen, in dem teils händeringend nach Verstärkung und Nachwuchs gesucht wird. Durch die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege für Kinder unter drei Jahren, steigt der Bedarf an Fachkräften weiter. Somit ist der Beruf der Erzieherin oder des Erziehers eine Berufswahl mit besten Zukunftsaussichten.

Anders, als in den meisten Bereichen des Öffentlichen Diensts, in dem Frauen teils unterrepräsentiert sind, ist die Tätigkeit im Erziehungssektor eine Frauendomäne. Insgesamt gab es am 1. März 2013 über 338.000 staatlich anerkannte Erzieher in Deutschland – davon rund 327.000 Frauen und nur rund 11.000 Männer. In einem weiteren Arbeitsfeld, das dem Bereich der Erziehung zuzuordnen ist – der Jugendarbeit – ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern nahezu ausgeglichen.

Vom Aufseher über die Kindergärtnerin zur Erzieherin

Nicht immer genossen Erzieher/-innen einen so guten Ruf, wie heutzutage. Kannte man bis ins 19. Jahrhundert erzieherische Institutionen – wie zum Beispiel Waisenhäuser oder Besserungsanstalten – die eher Bestrafung und Verwahrung von Kindern im Sinn hatten, so besserte sich das Bild mit der Reformpädagogik des beginnenden 20. Jahrhunderts. Von da an stand nicht mehr der Besserungszwang im Vordergrund, sondern das Kind – mithilfe von Erziehung – in der Entwicklung zu fördern. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen antiautoritäre und demokratische Erziehungsansätze auf. Kindergärten und Kinderhorte waren bis in die 1960er Jahre die einzigen Einsatzgebiete von Erziehern und Erzieherinnen.

Die staatlich anerkannte Berufsbezeichnung „Erzieher“ bzw. „Erzieherin“ besteht in der derzeitigen Form erst seit dem Jahr 1967, als die bis dahin getrennten Ausbildungen zum Kindergärtner(in), Hortner(in), Jugend- und Heimerzieher(in) zusammengefasst, vereinheitlicht und ausgeweitet wurden. Häufig wird die Berufsbezeichnung auch – als eine der wenigen – in der weiblichen Form verwendet. Wegen der hohen Frauenquote von ca. 96% spricht man also von Erzieherinnen. Das Betätigungsfeld von Erzieher/-innen beschränkt sich jedoch keineswegs auf die Arbeit mit kleinen Kindern – sie arbeiten auch mit behinderten Menschen jeden Alters, Schulkindern, Jugendlichen und sogar mit Erwachsenen.

Aufgaben und Tätigkeitsfelder von Erzieherinnen und Erzieher

Egal, ob Erzieher/-in in einem Kindergarten, einer Kinderkrippe, einem Schülerhort, einem Kinder- oder Jugendheim, an einer Schule oder in einer Einrichtung für Menschen mit heil- und sonderpädagogischem Förderbedarf – die Aufgabe ist anspruchsvoll, körperlich sowie geistig herausfordernd. Erzieher/-innen helfen Kindern und Jugendlichen, Persönlichkeiten zu entwickeln. Sie vermitteln aber nicht nur gesellschaftliche Werte und Normen – sie fördern die Motorik und das Körperbewusstsein durch Sport und Spiel sowie die geistigen Aktivitäten. Der Beruf erfordert viel psychologisches Fingerspitzengefühl und Fantasie: Spielen, basteln, zeichnen und viele Tätigkeiten, die Kindern Spaß machen und in der Entwicklung unterstützen, sind Bestandteil der täglichen Arbeit.

Erzieher/-innen sind Problemlöser, Ansprechpartner, Freunde und Impulsgeber für die betreuten Kinder mit Vorbildfunktion. Nebenbei müssen Erzieher/-innen den Kontakt mit den Eltern, Lehrern, Jugendämtern etc. halten und eventuelle Probleme besprechen. Die meiste Zeit verbringen Erzieher/-innen im Rahmen ihrer Tätigkeit in Gruppen- und Spielräumen – nachdem Kinder aber auch viel Bewegung benötigen, sind ebenso Ausflüge und Bewegung im Freien Teil des Tagesablaufs. Weitere Arbeitsbereiche – die Außenstehende oft nicht sehen, in denen aber auch viel Arbeit steckt – sind Büroarbeiten, Organisation und Planung.

Das PLUS für Kunden der DBV

Als Spezialversicherer für den Öffentlichen Dienst kennen wir den speziellen Versicherungs- und Vorsorgebedarf der jeweiligen Berufsgruppen. Im Vordergrund steht bei der DBV ein genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmtes Paket aus  Produkten, Services, Beratung und Betreuung.

Die Produktpalette reicht hierbei von der Unfallversicherung, Krankenversicherung, Dienst-/Berufsunfähigkeitsversicherung, Hausrat oder Wohngebäudeversicherung, Haftpflicht, Rechtsschutz, Existenzsicherung oder Rentenvorsorge bis hin zur perfekten Fahrzeugversicherung. Hier finden Sie weiterführende Informationen über die Produkte und Leistungen der DBV.

Voraussetzungen, Ausbildung und Weiterbildung

Ob jemand für den Beruf des Erziehers / der Erzieherin geeignet ist, lässt sich schon an den Anforderungen erkennen, die neben der schulischen Qualifikation maßgeblich für die Ausbildung zum Erzieher / zur Erzieherin sind. Der Beruf erfordert Geduld und Ausdauer. Auch eine gewisse Stress-Resistenz sollte vorhanden sein – vor allem in Bezug auf Lärm, denn die Lautstärke in einem Raum voller Kinder ist nicht zu unterschätzen.

Für die Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin werden ein mittlerer Bildungsabschluss und eine entsprechende Berufsausbildung im erzieherisch-pflegerischen Bereich verlangt. Nachdem diese Kriterien von Bundesland zu Bundesland verschieden sind, ist es empfehlenswert, sich an der entsprechenden Fachschule für Sozialpädagogik, Fachakademie oder Berufskolleg, wo die Ausbildung erfolgen sollte, im Vorfeld genau zu informieren. Die Ausbildungszeit beträgt in den meisten Bundesländern drei Jahre – aufgeteilt in zwei Jahre schulische Ausbildung und ein Jahr Ausbildungspraktikum, wobei es auch hier vom Bundesland abhängige Abweichungen gibt.

Der Theorieteil der Ausbildung ist sehr vielfältig – es werden die Fächer Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Didaktik, Medienpädagogik, Kinder- und Jugendliteratur, Umwelt- und Gesundheitserziehung, Recht, Musik, Sport, Spielpädagogik und Kunst gelehrt. Hinzu kommen allgemeine Fächer, wie zum Beispiel Deutsch und eine Fremdsprache. Abgerundet werden die Inhalte durch Wahl- oder Wahlpflichtfächer, wie Heilpädagogik, Jugendarbeit, Heimpädagogik und einige mehr. Der praktische Teil der Ausbildung erfolgt durch Betriebspraktika oder Projektarbeiten in Einrichtungen. Dabei lernen die zukünftigen Erzieher und Erzieherinnen die Arbeitsbedingungen kennen und sammeln Berufserfahrung und Wissen. Der Abschluss zum staatlich anerkannten Erzieher bzw. Erzieherin erfolgt durch eine mündliche, praktische und schriftliche Prüfung.

Ist die Ausbildung geschafft, kann eine Spezialisierungsweiterbildung oder Aufstiegsweiterbildung erfolgen. Im Rahmen der Spezialisierung gibt es Möglichkeiten, sich für ein bestimmtes Arbeitsfeld zu qualifizieren – zum Beispiel für Elternberatung, Früh- und Vorschulpädagogik, Jugendarbeit, Musikpädagogik etc. – durch eine Aufstiegsweiterbildung kann der Erzieher/ die Erzieherin zum Beispiel Fachwirt für Erziehungswesen, staatlich geprüfter Fachlehrer an Sonderschulen oder Qualitätsbeauftragter im Sozialwesen werden.

Der Verdienst – gar nicht mehr so schlecht, wie sein Ruf

Ende März 2014 setze die Gewerkschaft GEW eine Gehaltserhöhung für Erzieher/-innen in Höhe von durchschnittlich 5,7 % innerhalb von 2 Jahren durch. Die Erhöhung ist nicht nur eine Hilfe für die Mitarbeiter, sie poliert auch das Image der Branche auf. Neben der Gehaltserhöhung wurde auch der flächendeckende Urlaubsanspruch in Höhe von 30 Tagen im Jahr durchgesetzt.

Im Rahmen der Ausbildung wird der zweijährige schulische Teil nicht vergütet. Der praktische Teil der Ausbildung wird mit einem Praktikumsentgelt von 1.300 bis 1.400 Euro bezahlt. Nach der Ausbildung werden Erzieher/-innen in staatlichen Einrichtungen nach dem Tarifvertrag Öffentlicher Dienst besoldet. Der Einstieg erfolgt in der Entgeltstufe S 6 mit ca. 2.300 Euro im Monat. Ohne Aufstieg in eine höhere Gehaltsstufe erhöht sich der Verdienst im Laufe der Jahre auf bis zu ca. 3.100 Euro. Wer eine höhere Position anstrebt, kann auch wesentlich mehr verdienen – bis zu ungefähr 4.300 Euro als Leiterin einer Kindertagesstätte mit mehr als 130 Plätzen in der Entgeltstufe S 16.

Risiken im Beruf

Vor allem bei der Arbeit mit Kindern geht es nicht immer ruhig zu – und Erzieher/-innen müssen dagegen ankämpfen. Heiserkeit und Probleme mit den Stimmbändern sind daher unter dieser Berufsgruppe keine Seltenheit. Wenn die Stimme ganz versagt, dann kann das unter Umständen sogar eine länger andauernde Dienstunfähigkeit nach sich ziehen. Körperliche Risiken bestehen zum Beispiel auch durch Verletzungen bei Ausflügen –  Erzieher/-innen können bei einem Waldspaziergang ebenfalls über eine Wurzel stolpern und stürzen. Unfall-, Kranken- und Dienstunfähigkeitsversicherungen sollten daher bereits bei Berufseinstieg abgeschlossen werden.

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