Home Das Plus von AXA Familie & Kinder Erziehung Die Patchwork-Familie als Chance und Herausforderung!
Familie und Kinder | Das Plus von AXA

Die Patchwork-Familie als Chance und Herausforderung!

(Stief)Vater, (Stief)Mutter, (Stief)Kind…

Das Leben in einer Patchwork-Familie bietet für alle Beteiligten viele Chancen und Möglichkeiten, kann aber auch Sorgen und Probleme bereiten. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen führen häufig zu Verunsicherungen in Stief- und Patchworkfamilien, da es keine umfassende Regelung der Rechtsbeziehungen innerhalb der Stief- und Patchworkfamilie gibt. Was bedeutet das für die Betroffenen? Wir haben Fragen und Antworten für Sie im PLUS.

Heute gibt es nicht mehr nur ein Familien- und Lebenskonzept, es gibt viele: Die Kernfamilie, die aus einem verheirateten Paar mit gemeinsamen Kindern besteht, ist zwar immer noch die häufigste, aber längst nicht mehr die alleingültige Familienform. Scheidungen sind an der Tagesordnung: Etwa 35 Prozent aller geschlossenen Ehen werden im Verlauf des folgenden Viertel Jahrhunderts wieder geschieden. Das macht Platz für Neues: Je nach Erhebung leben in Deutschland zwischen sieben und 14 Prozent Patchwork-Familien.

Patchwork-Familie – was ist das eigentlich?

Eltern trennen sich, gehen neue Partnerschaften ein, gründen eine zweite, eine dritte Familie. Eine Stieffamilie ist eine Lebensgemeinschaft, in die mindestens ein Partner ein oder mehrere Kinder aus einer vergangenen Beziehung in die neue Beziehung mitbringen. Früher entstanden diese Konstellationen eher durch den Tod eines Ehepartners, den eine neue Frau, die Stiefmutter, oder ein Mann, der Stiefvater, in seiner Position ersetzen sollte.

Heute, da Trennung oder Scheidung weit mehr Akzeptanz erfahren als in der Vergangenheit, entstehen sie natürlich öfter aus diesen Situationen heraus oder aus einer alleinerziehenden Elternschaft. Innerhalb der Stieffamilien wiederum gibt es unterschiedlichste Zusammensetzungen: Ein Vater oder eine Mutter bringt ein Kind mit in eine neue Beziehung oder beide Partner haben bereits Kinder und gehen eine neue Lebensgemeinschaft ein (zusammengesetzte Stieffamilie). Wenn diese beiden Partner gemeinsam noch weitere Kinder bekommen, dann ist das die echte Patchwork-Familie (auch: komplexe Stieffamilie).

Da der Begriff Stieffamilie aber (z.B. durch die Märchen von der bösen Stiefmutter, dem bösen Stiefvater) ziemlich negativ belastet ist, nennt man heute landläufig nahezu alle Stieffamilien einfach Patchwork-Familien.

Wann ist es Zeit, den neuen Partner den Kindern vorzustellen?

Am besten arrangiert man ein Kennenlernen zwischen dem neuen Partner und den Kindern erst, wenn man sich sicher ist, dass die Beziehung längerfristig sein soll. Für ein erstes Treffen empfehlen sich ein Ort und eine gemeinsame Aktion (vielleicht ein Spaziergang, Zoo- oder Restaurantbesuch), an denen alle gleichermaßen Freude haben. Bei aller Verliebtheit und glücklichen Anspannung, die man selbst erlebt, sollte man sich immer vor Augen führen: Der Neue oder die Neue ist ein Unbekannter, eine Fremde oder ein Fremder für die Kinder. Deshalb sollten die Erwachsenen die Kinder sanft vorbereiten, stets achtsam und liebevoll an ihrer Seite sein und auf Unsicherheiten angemessen reagieren.

Beide Seiten haben Kinder: Was muss man bei der Zusammenführung beachten?

Am besten: Die Kinder machen lassen. Sie entwickeln in der Regel von allein Beziehungen zueinander. Doch sollte man immer ein waches Auge auf die Bedürfnisse des Einzelnen haben und in Gesprächen Raum dafür finden.

Der oder die Ex – welchen Platz hat er/sie?

Eine Trennung verursacht oft Verletzung auf allen Seiten. Ein neuer Partner an der Seite des oder der Ex bringt häufig Eifersucht und Neid ins Spiel. Auch auf Seiten der Kinder. Viele möchten bewusst oder unbewusst die leiblichen Eltern zurückhaben oder wieder zusammenbringen. Auch leiden die Kinder oft unter dem Konflikt, zu wem sie halten sollen, zur Mama oder zum Papa, oder wie sie sich wem gegenüber loyal verhalten sollen. Hier hilft ein offener Umgang und ein guter Austausch mit dem Ex-Partner, samt klarer Abmachungen und Absprachen. Ziel sollte eine gute gemeinsame Elternschaft und das Wohl der Kinder sein.

Oft haben die Ex-Partner auch Angst, dass der oder die Neue ihnen den Platz im Herzen der Kinder wegnimmt. Dabei ist laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend inzwischen erwiesen, dass z.B. „die Beziehungen zum leiblichen Vater und Stiefvater nicht in einem Konkurrenzverhältnis stehen, sondern weitgehend unabhängig voneinander sind. Für Kinder stellt das parallele Management einer neuen und alten Personenbeziehung zudem ein geringeres Problem dar. Ein Großteil der Kinder, die neben dem Stiefvater auch Kontakt zum leiblichen Vater haben, berichtet von einer guten Beziehung zu beiden ‚Vätern‘.“

Tipp für einen gemeinsamen Haushalt


Wenn Sie zusammen einen neuen Haushalt gründen, denken Sie zum einen daran, die Bezugsrechte in bestehenden und neuen Versicherungsverträgen auf die neue Situation anpassen zu lassen. Zum anderen ist es wichtig zu prüfen, ob Doppelabsicherungen wie z.B. Hausrats- oder Haftpflichtversicherungen bestehen, hier reicht in der Regel ein Vertrag für alle in einer häuslichen Gemeinschaft lebende Personen.

Zusammenziehen – jetzt oder später?

Kinder empfinden die neue Situation bzw. den neuen Partner oft als bedrohlich: „Nimmt mir der Neue/die Neue den Papa/die Mama weg?“ Das könnte eine auftauchende Angst sein.
Deshalb ist es meistens besser, wenn die Annäherung langsam vonstattengeht. Nach ersten gemeinsamen Ausflügen können gegenseitige Besuche folgen. So können potentielle Stiefelternteile und Stiefkinder sich kennenlernen, Gemeinsamkeiten entdecken und miteinander erleben. Dadurch kann Vertrauen wachsen. Nach einer Weile kann die neu entstehende Familie ein Wochenende, ein paar Ferientage zusammen verbringen. Am besten in einer gemeinsam gemieteten Ferienwohnung. So kann man den „Ernstfall“ schon mal testen.

Das PLUS für Kunden von AXA

Auch in einer Patchwork-Familie herrschen Lebendigkeit und das ganz normale Familienchaos. Dabei möchten Sie natürlich allen Familienmitgliedern den größtmöglichen Schutz bieten.

Zur Absicherung vor den finanziellen Folgen von schweren Krankheiten oder Unfällen, empfehlen wir Ihnen:

Was zeichnet die Kinder-ESV über die normalen Leistungen hinaus aus?

  • Im Fall der Fälle: Während des Genesungsprozesses bieten wir das AXA Reha-Management zur schulischen und beruflichen Wiedereingliederung des Kindes sowie psychologische und soziale Begleitung
  • Beim Vertragsabschluss vor dem 65. Lebensjahr des Versicherungsnehmers übernimmt AXA beim Tod des Versicherungsnehmers die Beitragszahlung.
  • Im Rahmen des Programms „Kinder!Kinder!“ begleiten wir Sie mit vielen nützlichen Tipps und Geschenken zum Größerwerden (bei Vertragsabschluss bis zum 9. Lebensjahr).

Tipp: Investieren Sie einen geringen Teil des Kindergeldes zur Absicherung gegen die Folgen von schweren Krankheiten und Unfällen.



Risikolebensversicherung

Auch wenn niemand gerne an das Schlimmste denkt, sollte man sich doch rechtzeitig um die optimale Absicherung seiner Lieben kümmern. 

Tipp: Bei unverheirateten Paaren empfiehlt sich eine so genannte „Überkreuzversicherung“. Alle, die sich gegenseitig absichern möchten, können jeweils den Partner als versicherte Person einsetzen und auf diese Weise Erbschaftsteuer sparen.



Private Haftpflichtabsicherung
 
 
Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, darf eine private Haftpflichtversicherung nicht fehlen. Ein ist ein gutes Gefühl, wenn man rundum abgesichert ist.

  • Mitversicherung schuldunfähiger Kinder
  • zusätzlicher Baustein: Internetschutz (wichtig insbesondere bei Teenagern im Haushalt!)
  • Mitversicherung von Personenschäden


Tipp: Es lohnt es sich, beim Zusammenziehen in eine Wohnung die schon bestehenden Versicherungsverträge durchzusehen, anzupassen und doppelte Versicherungen zu kündigen. In der Regel ist es so, dass der zuletzt abgeschlossene Versicherungsvertrag im Falle einer Doppelversicherung problemlos aufgehoben werden kann.“

Gemeinsame Erziehung – geht das?

Erziehungsfragen führen oft zu Konflikten. Kein Wunder, treffen doch in Patchwork-Konstellationen häufig unterschiedliche Familienkulturen und Weltsichten aufeinander. Deshalb sollte sich das neue Paar von Anfang an offen austauschen, Vorstellungen gemeinsam abklären und besprechen und gemeinsame Entscheidungen fällen, die für alle Seiten passen. Das ist eine Herausforderung, aber für das Wohlergehen aller sehr wichtig, und wenn es gelingt, ein sehr wertvoller Prozess für die neue Konstellation.

Ein Patchwork-Leben – wie machen wir es uns einfach?

Zu den größten Problemen des Zusammenlebens gehören Reibereien zwischen den Partnern oder die Ablehnung des neuen Lebensgefährten seitens der Kinder.

Was hilft?

  • Sich als der Neue oder die Neue sehr zurücknehmen und langsam seinen Platz in der Familie finden. Ein Stiefvater oder eine Stiefmutter können niemals die leiblichen Eltern ersetzen und sollten es auch nicht versuchen. Aber sie können eine wertvolle zusätzliche Bezugsperson werden.
  • Viel Zeit miteinander verbringen, offen sein, reden, Konflikte zulassen und gemeinsam ausräumen, das Anderssein der anderen akzeptieren, kompromissbereit sein und bleiben. Praktisch sind dabei Regeln für das häusliche Zusammensein, die für alle gelten. Eine hilfreiche Institution könnte ein Familienrat sein, in dem jeder gehört wird und eine Stimme hat.
  • Zurückweisungen nicht persönlich nehmen, kühlen Kopf bewahren, Kontakt zu allen Beteiligten halten.
  • Ganz wichtig! Paar-Konflikte sind normal, die gibt es immer mal wieder. Nur dürfen sie nicht über die Kinder, sondern nur mit dem Partner ausgetragen werden. 
  • Bei tieferen und länger anhaltenden Problemen wie zum Beispiel Leistungsverweigerung, Depressionen oder anderen Auffälligkeiten bei den Kindern, Problemen mit dem Ex-Partner oder innerhalb der neuen Paarbeziehung sollte man sich nicht scheuen, sich als Familie Unterstützung bei Beratungsstellen wie zum Beispiel das Jugendamt oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zu suchen!

Wie lange dauert es, bis Patchwork zusammenwächst?

Fakt ist, das Zusammenwachsen braucht Zeit: Fachleute sprechen von durchschnittlich fünf Jahren! Die betroffenen Kinder brauchen dabei Begleitung, Förderung und Mitgefühl. Je enger die Eltern – leibliche wie dazugekommene – zusammenarbeiten, sich austauschen und abstimmen, desto besser ist es meist für die Kinder. Eine Patchwork-Familie ist die moderne Großfamilie, dass es da manchmal knirscht und kracht, ist ganz normal. Doch wenn sich alle um ein gutes Zusammenleben bemühen und gemeinsam an einem Strick ziehen, kann so ein neu zusammengepuzzeltes Beziehungsgeflecht eine Bereicherung und eine Chance zur Weiterentwicklung aller Familienmitglieder sein.

Rechtliche Hinweise
Die Artikelinhalte werden Ihnen von AXA als unverbindliche Serviceinformationen zur Verfügung gestellt. Diese Informationen erheben kein Recht auf Vollständigkeit oder Gültigkeit. Bitte beachten Sie dazu unsere Nutzungsbedingungen.