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Demografischer Wandel

„Ich werde… immer älter??“

Von manchen Theorien gibt es in erster Linie nur ein Schlagwort, was genau dahinter steckt ist dann meist eher unbekannt. Bei dem Thema demografischer Wandel lohnt sich aber ein näherer Blick, weil du davon ganz besonders betroffen sein wirst. Daher haben wir dir das wichtigste zusammengefasst – und natürlich die Folgen, die damit für dich einhergehen.

Bereits seit 2002 in vollem Gange

Wie war das, der demografische Wandel wird unsere Gesellschaft künftig massiv verändern? Falsch! Die Veränderungen haben schon längst begonnen und wir sind bereits mittendrin. Warum, siehst du hier:

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Gründe für den demografischen Wandel

Babyboomer und Einzelkinder​

In den 1960ern kam die Antibabypille auf. Davor gab es noch rund doppelt so viele Neugeborene pro Jahr wie in den letzten Jahrzehnten. Der „All-Time-Rekord“ wurde somit im Jahr 1964 mit 1.357.000 neuen Babys erreicht. Danach setzte sich die Pille durch und die Zahl der Neugeborenen sank rapide ab.

Der starke Rückgang der Geburtenrate hat einen doppelten Effekt: Dadurch verringert sich nicht nur die Zahl der Neugeborenen direkt, sondern gleichzeitig auch die Zahl der künftigen Mütter und Väter, die dann ihrerseits wieder weniger Kinder bekommen.

Somit ist jede nachwachsende Generation seit den Babyboomern um rund ein Drittel kleiner als die ihrer Eltern. Seit einigen Jahren werden nur noch rund 700.000 Kinder pro Jahr geboren…

Beispiel: Allein zwischen 2005 und 2008 ist die Zahl der 15-18-Jährigen um weitere 360.000 Jugendliche zurückgegangen. In der Folge existierte 2009 erstmals ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen angebotenen Lehrstellen und Ausbildungsinteressierten. Der Fachkräftemangel mit seinem „Kampf um junge Talente“ hat also die Ausbildungswelt schon längst erreicht.

Deutschland schrumpft

1972 sanken die Geburtenzahlen erstmalig unter die Sterbezahlen, d.h. seitdem sterben hierzulande mehr Menschen pro Jahr als hier geboren werden. Bis 2002 konnte diese rückläufige Entwicklung noch von der Zuwanderung abgefangen werden: 2002 ist das Jahr des Allzeit-Höchststandes der deutschen Bevölkerung mit 82.536.680 registrierten Einwohnern. Seitdem sinkt die Einwohnerzahl. Bis 2050 wird mit einem weiteren Rückgang auf dann rund 70 Mio. Einwohner in Deutschland gerechnet.

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Die Anzahl an Erwerbspersonen schrumpft am schnellsten

Und schon sind wir beim eigentlichen Kern des demografischen Wandels. Die extrem geburtenstarken Jahrgänge vor 1964 gehen innerhalb der nächsten 15 Jahre in Rente. Die nachwachsenden Generationen sind aber zahlenmäßig erheblich kleiner. Da nun so viele Ältere ins Rentenalter strömen und gleichzeitig weniger Jugendliche in die Berufswelt eintreten, kommt es zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Personen im arbeitsfähigen Alter als der reine Rückgang der Bevölkerungszahlen an sich.

Das Statistische Bundesamt prognostiziert einen Rückgang der Erwerbsfähigenzahlen von 11-14 Mio. bis 2050 – das ist ein Viertel aller derzeit in Deutschland lebenden Beschäftigten! 11-14 Millionen! Das heißt, dass sich dadurch im Durchschnitt die Zahl der erwerbsfähigen Personen jedes Jahr um 340.000 Menschen reduzieren wird – und genau das ist die Ursache des Fachkräftemangels.

Gleichzeitig wird Deutschland immer älter

Klar, geringe Geburtenzahlen und eine immer höhere Lebenserwartung führen zu einem immer höheren Durchschnittsalter. Schon jetzt. Allein zwischen 2001 bis 2011 hat sich der Anteil aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland, die älter als 50 Jahre sind, von 20% auf 25% erhöht – und bereits 2020 wird jeder dritte(!) Beschäftigte über 50 alt sein.

Das treibt natürlich auch die Gesundheitskosten: Aufgrund der immer älteren Belegschaften werden sich die Lohnfortzahlungskosten im Krankheitsfall innerhalb der nächsten 15 Jahre im Schnitt verdoppeln.
Quelle: Zukunftsinitiative Personal (PDF, 492 KB)

Denn ältere Beschäftigte…

  • …haben eine höhere Krankheitsquote als jüngere (5% zu 3%)
  • …und verdienen, wegen ihrer längeren Betriebszugehörigkeit, im Schnitt 5-10% mehr als jüngere

Fazit: Mit der Entwicklung leben lernen

Welches Fazit du aus dem demografischen Wandel für dich ziehst, wird stark von deinem beruflichen Umfeld abhängen:

  • Wirst du ein gut ausgebildeter Angestellter, dann wirst du tendenziell begehrter. Das heißt, Unternehmen werden sich mehr bemühen, dass du zu ihnen und nicht zu einem anderen Unternehmen gehst. Sprich, die Verhandlungsmöglichkeiten ändern sich zu deinen Gunsten. Das muss nicht unbedingt nur mehr Gehalt sein, sondern betrifft viele Annehmlichkeiten im Arbeitsalltag, die bislang als „Luxus“ galten, z.B. auch die Möglichkeit flexiblerer Arbeitszeiten bis hin zu mehr Freizeit („dreiviertel-Stelle“ und ähnliches).
  • Wirst du ein Unternehmer und damit Arbeitgeber, wirst du dich über die steigenden Krankheitskosten deiner immer älteren Belegschaft sorgen und vermutlich eine betriebliche Gesundheitsförderung einführen. Gleichzeitig wirst du dich bemühen, dein Unternehmen noch attraktiver für neue Fachkräfte zu machen, um den „Kampf um junge Talente“ gegen deine Konkurrenz zu gewinnen.
  • Gehst du in die Politik, wirst du dich vermutlich um bessere Betreuungsmöglichkeiten für den Nachwuchs und mehr Teilzeitangebote in der Wirtschaft kümmern, um Müttern einen besseren Weg zurück in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Weitere (finanzielle) Anreize für junge Familien stehen dann bestimmt auch auf deinem Programm, um die demografische Entwicklung zumindest ein wenig abzumildern und nicht noch zusätzlich zu beschleunigen.

Für weitere Details siehe die Studie „Die demografische Lage der Nation (PDF,7,8 MB)“ des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung.

Egal von welcher Perspektive aus du den demografischen Wandel erleben wirst, AXA startklar! wünscht dir in jedem Fall eine gute Gesundheit bis ins hohe Alter!

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