Home im Beruf Study-Life-Balance

Ein brisantes Thema in vielen Studiengängen

Spätestens seit der Einführung der Master- und Bachelor-Studiengänge ist das lockere Studentenleben vorwiegend vorbei. Die meisten Studiengänge sind heute als Vollzeitstudien angelegt: Ein strikter Zeitplan mit engen Fristen für Vorlesungen, Seminare, Referate, Prüfungen und Abgaben – das verlangt nach einer gut getakteten Zeiteinteilung.
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Balanceakt

Darüber hinaus warten auf die meisten Studierenden noch eine Reihe andere Aufgaben: Fast zwei Drittel jobben nebenher, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Hinzu kommen häufig verpflichtende Praktika. Etwa 101.000 Studenten versorgten zudem 2012 in ihrer (Frei-)Zeit und mit ihrem Einkommen noch mindestens ein Kind. Da bleibt oft nicht mehr viel Raum für die restliche Familie und eventuell zu pflegende Angehörige, für Freunde, Sport oder gar Hobbies und regelmäßige Pausen, um den eigenen Akku notwendigerweise wieder aufzuladen. Doch wie bringt man Studium, Arbeit und Privatleben am besten und ohne Stress unter einen Hut?

Burnout und Doping

Gefangen im Hamsterrad

Kennst du das auch? Überforderung, Lernblockaden, Prüfungsängste, psychosomatische Erkrankungen wie Kopf- und Rückenschmerzen oder Konzentrationsschwierigkeiten – und auch das Dopen der Leistungsfähigkeit mit einschlägigen Medikamenten gehören längst zum Alltag an deutschen Hochschulen (Gehirndoping/Neuro Enhancing: Laut dem Deutschen Ärzteblatt nehmen 20 %, also jeder fünfte Studierene, regelmäßig leistungssteigerne Mittel, um immer mehr in immer weniger Zeit zu schaffen, von Koffein-Tabeltten über verschreibungspflichtige Pharmaka wie Alzheimer-Medikamente, Stimmungsaufheller und Ritalin bis hin zu Amphetaminen).
Immer mehr Studenten leiden entsprechend an Burnout-Symptomen: Rund 48% der studierenden Frauen fühlen sich nach einer Umfrage häufig bis sehr häufig gestresst, bei den Männern sind es knapp 39%. Als Auslöser dafür geben die meisten bezeichnenderweise schlechtes Zeitmanagement und studienbezogenen Stress wie Abgabetermine und Prüfungen an. Umso wichtiger scheint es, sich einfache Wege aus dem Teufelsrad genauer anzusehen.

Das Gleichgewicht wahren

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Frage Nummer eins: Wofür tue ich das?

Die wichtigste Frage, die du dir gleich zu Anfang stellen solltest, lautet: Wofür lebe und studiere ich eigentlich? Ganz sicher nicht, um ständig am Rad zu drehen und ein schlechtes Lebensgefühl zu haben! So ist die Suche nach dem Gleichgewicht in den dir wichtigen Lebensbereichen nicht nur legitim, sondern dringend geboten. Hier sind ein paar Punkte und Perspektiven, die dir das Leben leichter machen können. Die Grundmaxime: Lerne dich zu organisieren! Was erst wie zusätzlicher, kleinkarierter Aufwand anmutet, ist der erste Schritt zur Lösung.

Checkliste zur Selbstorganisation

  • Zeitmanagement! Stelle dir zu Beginn jedes Semesters einen Zeitplan zusammen, bis wann du was erledigen musst (Prüfungsvorbereitung, Referatserstellung etc.). Für jeden Studiengang gibt es zum Beispiel Modulhandbücher und Musterpläne, mit denen du dir einen guten Überblick verschaffen kannst. Achte darauf, dass du deinen Stundenplan nicht zu voll packst und Pufferzeiten einplanst!Praktisch ist zudem auch jeweils ein detaillierter Wochenplan, auf dem du alle Veranstaltungen und dann auch deine privaten Termine (auch deine Pausen und Termine für Sport oder Treffen mit Freunden) festhältst. Plane auch die Vor- und Nachbereitung für deine Vorlesungen ein: Als Faustregel gilt pro Stunde Lehrveranstaltung eine Stunde für die Vor- und Nachbereitung.
  • Netzwerken! Schließe dich mit deinen Kommilitonen zusammen! So könnt ihr Inhalte, Erfahrungen und eure Aufzeichnungen austauschen, voneinander profitieren und euch gegenseitig unterstützen und Zeit einsparen. Probiere es einfach einmal aus, es lohnt sich.
  • Prioritäten setzen! Du solltest dir jeden Tag genau überlegen, was heute wichtig und dringend ist. Es macht gar nichts, etwas weniger Wichtiges einmal zu verschieben oder es auch mal ganz beiseite zu lassen. Dafür kannst du das wichtige dann entspannter angehen – und dadurch auch besser und schneller abschließen. So ist man dann auch in der Freizeit besser gelaunt.
  • Schaffe dir ein angenehmes Arbeitsumfeld! Reduziere etwaige Störfaktoren, schalte dein Handy regelmäßig zu deinen Lernzeiten aus (das kann man im Vorfeld den Freunden kommunizieren) und optimiere deinen Arbeitsplatz. Denn viele störende Kleinigkeiten summieren sich oftmals zu dem wohlbekannten Sand im Getriebe.
  • Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper! Ernähre dich gesund, trinke ausreichend, vergiss nicht, immer wieder kurze Pausen einzulegen und dich regelmäßig zu bewegen. Parallelen gibt es zum Leistungssport: Wer Höchstleistung bringt, braucht zwischendurch Verschnaufpausen, sonst kommt der Durchhänger oder auch der Muskelaufbau funktioniert nicht optimal.
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Zum Weiterlesen:

  • Einige Universitäten bieten Bachelor- und Masterstudiengänge in Teilzeit an.
  • Tipps für eine größere Balance und gegen Stressgefühle.
  • Wenn du Hilfe brauchst, findest du auf den Homepagen vieler Universitäten Informationen. Zum Beispiel bei der psychologischen Beratung.
  • Außerdem bieten viele Unis Zeitmanagment- oder Stressbewältigungskurse an, in denen du lernst, dich zu organisieren. Auch Seminare zum wissenschaftlichen Arbeiten und Gespräche mit den Dozenten sind oft eine gute Unterstützung.
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