Feuer und Flamme – Für Kinder faszinierend, von Eltern unterschätzt
05.08.2015
Jedes Jahr müssen 30.000 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von Verbrennungen oder Verbrühungen ärztlich behandelt werden, 6.000 werden sogar stationär im Krankenhaus versorgt. Die Verletzungen sind besonders schmerzhaft und können das Leben oft nachhaltig beeinträchtigen, doch nur einem geringen Teil der Eltern (17 %) ist bewusst, dass die Verletzungen lebensbedrohlich sein können. Der AXA Kindersicherheitsreport 2015 zeigt, dass viele Eltern die Gefahren durch Feuer und Hitze unterschätzen, nicht ausreichend informiert sind und nur wenige Eltern Schutzmaßnahmen treffen. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut GfK und der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. im Juni 2015 durchgeführt und möchte Eltern für verschiedene Feuer- und Hitzegefahren im kindlichen Alltag sensibilisieren.
- AXA Kindersicherheitsreport 2015 zu Feuer- und Hitzegefahren zeigt die Notwendigkeit intensiverer Aufklärung
- Die Gefahr von Feuer und Hitze wird von Eltern generell unterschätzt
- Alleinerziehende werden in Punkto Sicherheitsverhalten, technischer Ausstattung und Sofortmaßnahmen besonders gefordert
Wo Feuer ist, ist auch Rauch
Nur 41 % der befragten Eltern wissen, dass im Falle eines Brandes ein Kind nach bereits drei Atemzügen Rauch ohnmächtig werden kann. Auch beim richtigen Handeln im Brandfall zeigen sich Wissenslücken: 20 % der Eltern wissen nicht, dass man sich im Brandfall auf den Boden legen soll, um vor dem Feuer weg zu robben. Damit untermauert der AXA Kindersicherheitsreport Analysen des statistischen Bundesamtes, wonach Unglücke mit Rauch, Feuer und Flammen die vierthäufigste Verletzung mit Todesfolge bei Kindern darstellen. „Bei den meisten Haus- und Wohnungsbränden ist nicht die Hitze durch das Feuer sondern die starke Rauchentwicklung lebensbedrohlich. Deshalb sollten in jedem Haushalt Rauchmelder installiert sein, die schon frühzeitig durch unüberhörbare Signale auf starke Rauchentwicklung hinweisen.“, sagt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V..
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Knapp ein Drittel der Eltern (30 %) sehen in Verbrennungen und Verbrühungen eine wahrscheinliche Gefahr für ihr Kind. Je offensichtlicher und greifbarer die konkrete Gefahrenquelle ist, desto vorsichtiger handeln Eltern. Insbesondere im Umgang mit offenen Feuerquellen, wie Kerzen, zeigen Eltern eine erhöhte Sensibilisierung. Kindern im Vorschulalter bleibt der unbeaufsichtigte Zugriff auf offenes Feuer meist verwehrt: 82 % der Eltern geben an, Feuerzeuge und Streichhölzer konsequent an einem für Kinder nicht erreichbaren Ort aufzubewahren und eine große Mehrheit (88 %) lässt ihr Kind im Vorschulalter nie mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt. Ist die Gefahr nicht mehr offensichtlich erkennbar, werden Eltern nachlässiger: Beim Grillen mit dem Holzkohlegrill, den drei von fünf Deutsche (61 %) nutzen, achtet ein Großteil (88 %) darauf, dass der Grill während des Grillens außerhalb von Laufwegen und für Kinder unzugänglich aufgestellt ist. Nach dem Grillen allerdings, wenn der Grill nicht mehr benötigt wird, dieser aber eventuell noch erhitzt ist, tut dies nur noch gut die Hälfte (51 %).
Sicherheit geht vor, doch es mangelt schon an einfachen Schutzmaßnahmen
Mit den Eltern gemeinsam in der Küche zu kochen, ist ein Riesenspaß für Kinder. Doch in 70 % der Haushalte kommt es vor, dass sich Kinder beim Kochen unbeaufsichtigt in der Küche aufhalten, beinahe die Hälfte der Klein- und Vorschulkinder (43 %) sind davon betroffen. Bedenklich stimmen dabei die mangelnden Schutzmaßnahmen in den Küchen der Befragten: Nur rund ein Viertel der Eltern (26 %) trifft Sicherheitsvorkehrungen in der Küche wie das Anbringen eines Herdschutzgitters oder das für Kinder unzugängliche Aufstellen des Wasserkochers.
Besonders bei alleinerziehenden Eltern besteht bei den Themen Sicherheitsverhalten, technische Ausstattung und richtige Sofortmaßnahmen Aufklärungsbedarf. Im Vergleich zu den in einer Partnerschaft lebenden Eltern haben Alleinerziehende weniger Rauchmelder installiert (66 % vs. 80 %) und nur gut ein Drittel (34 %) gibt an, Streichhölzer und Feuerzeuge an einem für Kinder unerreichbaren Ort aufzubewahren. Bei Eltern, die in einer Partnerschaft leben, sind es nur rund die Hälfte (49 %). „Was man in Bezug auf Alleinerziehende berücksichtigen muss, ist die unzureichende Zeit im Alltag, sich mit dem Thema Sicherheit ausführlich und in praktischer Konsequenz zu beschäftigen. Vielen Alleinerziehenden fehlt auch zum Teil das Finanzielle dazu. Sind mehrere kleinere Kinder im Haushalt zu beaufsichtigen, ist die Wahrscheinlichkeit für Unfälle wesentlich höher. Vier Augen sehen mehr als zwei. Auch wenn alleinerziehende Eltern genauso bemüht sind, Unfälle zu vermeiden, ist die Wahrscheinlichkeit leider höher, gefährliche Punkte aufgrund der Überbelastung zu übersehen.“, so Julia Spätling, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen Familienstiftung und Leiterin der Familienschule Fulda.
Die Mehrheit der Eltern geht verantwortungsbewusst mit heißen Flüssigkeiten und Gegenständen, wie der Temperatur des Badewannenwassers oder dem Bügeleisen, um. Das Risiko einer Tasse mit heißer Flüssigkeit hingegen, welche enorme Schäden auf der Kinderhaut anrichten kann, wird von gut der Hälfte (51 %) unterschätzt. Denn 30 % der Hautoberfläche eines Säuglings kann durch eine Tasse mit 50 Grad heißer Flüssigkeit geschädigt werden.
Checkliste klärt über Gefahren auf
AXA hat für Eltern und Kinder eine Kindersicherheits-Checkliste erstellt, die über Gefahren mit Feuer aufklärt und Tipps für einen sicheren Umgang mit diesem faszinierenden Element gibt. Die Checkliste kann kostenlos im Internet unter www.AXA.de/feuergefahren-vermeiden heruntergeladen werden.
Über den AXA Kindersicherheitsreport
Für den dritten AXA Kindersicherheitsreport hat das Meinungsforschungsinstitut GfK im April 2015 1.007 Eltern mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt im Rahmen einer repräsentativen, quantitativen Studie online befragt.
Ziel des AXA Kindersicherheitsreports 2015 ist es, ein grundsätzliches Verständnis zu Gefahrenwahrnehmung, Präventionsverhalten und Kenntnisstand der Eltern in Bezug auf Feuergefahren zu gewinnen, um sie für unterschätzte Gefahren zu sensibilisieren. Fachlich begleitet wurde die Studie durch die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der führenden Dachorganisation in Fragen der Unfallverhütung und Kooperationspartner von AXA.
Der AXA Kindersicherheitsreport wird im Rahmen der 2013 gestarteten AXA Kindersicherheitsinitiative erstellt. Mit der Initiative möchte AXA seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen und dazu beitragen, dass Kinder in Deutschland sicher aufwachsen. Unter anderem organisiert der Versicherer Kindersicherheitsschulungen, in denen bis heute über 1.000 Kinder gelernt haben, sich in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen zu behaupten.
Die Studienergebnisse im Detail sowie druckfähige Bilder und Grafiken sind über www.AXA.de/Kindersicherheitsreport2015 erhältlich.
Quellen:
- Ellsäßer G. (2014): Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung bei Kindern und Jugendlichen 2013. Er-gebnisse der amtlichen Statistik zum Verletzungsgeschehen 2011. Fachbericht. Statistisches Bundesamt (Hrsg.). Wiesbaden. www.destatis.de
- Paulinchen e.V. www.paulinchen.de
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